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Als Microsoft im Jahr 2001 den Internet Explorer 6 auf den Markt brachte, war das Unternehmen auf der Höhe seiner Internet-Dominanz: Den Netscape hatte man praktisch vollständig besiegt, andere Browser als der IE waren zu einer absoluten Randerscheinung verkommen.

(Un-)Beliebt

Acht Jahre später stellt der IE6 weiterhin eine nicht zu unterschätzende Macht im Internet dar, nach aktuellen Schätzungen liegt sein weltweiter Marktanteil irgendwo zwischen 15 und 25 Prozent. Den Glanz der frühen Jahre hat man dabei allerdings längst eingebüßt, ganz im Gegenteil: Wohl kaum ein zweites Stück Software ist derzeit unter Web-EntwicklerInnen auch nur annähernd so unbeliebt wie der IE6.

Weiterentwicklungen

Der Grund ist ein simpler: Getrieben vom Erfolg des Firefox hat sich das Web in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt, der IE6 erweist sich so zunehmend als Klotz am Bein der EntwicklerInnen. Ihm fehlen zahlreiche grundlegende Funktionen, so ist vor allem die Unterstützung von Cascading-Style-Sheets (CSS) aus einer heutigen Perspektive bestenfalls als rudimentär zu bezeichnen. Dass Microsoft in früheren Jahren verstärkt dazu neigte, alles etwas anders als die offiziellen Standards zu implementieren, stellt eine weitere Komplikation dar. In Summe bedeutet das, dass Web-EntwicklerInnen heutzutage jede Menge zusätzliche Arbeit investieren müssen, um eine Webseite IE6-kompatibel zu machen.

Aktuell

Kein Wunder also, dass man diese Last gern los werden würde, doch das ist leichter gesagt als getan: Immerhin ist der IE6 der Standard-Browser unter Windows XP - noch immer das meist benutzte Betriebssystem der Welt. Auch zeigen sich gerade viele Unternehmen als Upgrade-resistent - nicht zuletzt wohl aus Angst vor den Konsequenzen für die eigenen, internen Anwendungen, die man oft seit Jahren nicht mehr aktualisiert hat.

Youtube

Der einzige Weg in eine bessere Web-Zukunft scheint es also den Leidensdruck für die IE6-NutzerInnen zu erhöhen, nach einigen kleineren beginnen nun auch größere Webseiten mit der schleichenden Einstellung des Supports für die alte Browser-Generation. Als bislang prominentestes Beispiel hat nun Youtube angekündigt, dass der IE6 bei er weiteren Entwicklung des Video-Portals nicht mehr länger berücksichtigt werden soll. Auch Digg und Facebook wollen sich künftig nicht länger vom alten Microsoft-Browser aufhalten lassen.

Trends

Ein Trend der sich bald noch verschärfen könnte, einer der Gründe nennt sich HTML5, wie Mashable argumentiert. Mit der nächsten Generation der Hypertext-Sprache werden eine Fülle von neuen Funktionen eingeführt, die die Basis neuer Anwendungen darstellen werden. Von der Möglichkeit einen lokalen Datenspeicher zu nutzen, über die Verwendung der Canvas-Funktionen bis zu Drag & Drop in das Browser-Fenster und Geolokalisierung - alles Funktionen, die mit dem IE6 nicht mehr funktionieren werden... (red)