Die neue Karte der südlichen Venus-Hemisphäre

Bild: ESA/VIRTIS/INAF-IASF/Obs. de Paris-LESIA

Auf der Grundlage der Daten der ESA-Sonde "Venus Express" ist die erste Infrarot-Karte der südlichen Hemisphäre unseres Nachbarplaneten entstanden. Sie deutet darauf hin, dass die Venus einst erdähnlicher gewesen sein könnte - mit Plattentektoniksystem und Ozeanen. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Einzelbilder zwischen Mai 2006 und Dezember 2007 gemacht und für diese neue Karte zusammengesetzt.

Es sei die erste Venus-Karte, die Hinweise auf die chemische Zusammensetzung des Gesteins gebe, wurde von Seiten der Europäischen Weltraumbehörde erklärt. Demnach stützen die neuen Daten den Verdacht, dass die Hochland-Plateaus auf dem Planeten antike Kontinente sind, die durch vergangene Vulkanaktivität entstanden sind und einst von einem Ozean umgeben waren.

Granit

Es sei kein Beweis, aber folgerichtig - fest stehe, dass das Plateaugestein anders als andernorts aussehe, erläuterte Untersuchungsleiter Nils Müller von der Universität Münster. Die Felsen unterscheiden sich durch die Menge infraroten Lichts, die sie ins All ausstrahlen - vergleichbar einer Ziegelwand, die sich untertags aufheizt und die Hitze in der Nacht abgibt. Zudem geben unterschiedliche Oberflächen unterschiedliche Mengen an Infrarotstrahlung ab.

Das Gestein auf den Plateaus "Phoebe" und "Alpha Regio" ist auf der neuen Karte heller und erscheint im Vergleich zum Großteil der Venus alt. Auf der Erde ist dies normalerweise Granit - und formt Kontinente. Gewissheit bringe aber nur ein Landungsfahrzeug, so Müller. (red)