Zu den unnötigsten Fernsehshows unserer Tage - und da gibt es, wie der Gebührenzahler weiß, einige - zählen Chart-Shows. Eh scho wissen, jene mit der nostalgischen Anfälligkeit des Publikums spielenden Formate, die Fragen beantworten sollen, die eigentlich nie jemand stellen wollte - und die unter Titeln wie diesen summiert werden: Die zehn nervigsten Deutschen. Die braunsten Österreicher. Die trübsten Tassen. Die danielsten Kübelböcks. Die alfonsten Haiders ...

Der ORF, nie verlegen wenn es darum geht, geistfreie Errungenschaften des Privatfernsehens ins Öffentlich-rechtliche zu überführen, setzt ab Freitag, ebendort an.

Foto:ORF/Milenko Badzic

Mit "Die Great Hadern Show", präsentiert vom Spezialisten für höheren Unfug, dem Sänger der EAV, Klaus Eberhartinger. Die Bombenidee: Fünf Promis präsentieren ihre Lieblingshits und müssen das Publikum von der Qualität dieses Songs überzeugen. Unterhaltung vom Feinsten.

Bevor der ORF auf das eigene Promi-Personal zurückgreift, werden andere Kapazunder des öffentlichen Lebens mit ihrem Musikgeschmack in die Kamera gehalten: etwa "Skistar" Rainer Schönfelder oder "Musical-Liebling" Alexander Goebel.

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Neun solcher Sendungen wird es während der Sommerferien immer freitags geben - und eine Best-of-Show. ORF-TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm: "Die Great Hadern Show ist ein eigenentwickeltes ORF-Format, das es in dieser Form noch nie gegeben hat: Wo alte und neue, klassische und moderne Hits über alle Genregrenzen hinweg ihren Platz haben. Musik wird von unseren Promis als persönliches Erlebnis vermittelt - hier werden Emotionen ausgelöst und Erinnerungen wieder erweckt."

The Horror, the Horror! (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 3.7.2009)

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