Paris - Die vermutlich einzige Überlebende des Flugzeugabsturzes vor den Komoren ist seit Donnerstag früh wieder in Frankreich.  Bahiya B. wurde in ärztlicher Begleitung nach Paris geflogen. Nach französischen Angaben ist sie zwölf und nicht, wie bisher berichtet, 14 Jahre alt. Ihr Vater erwartete sie am Flughafen.

Das Mädchen soll leichte Verbrennungen am Knie und einen Schlüsselbeinbruch haben. Bisher habe ihr niemand gesagt, dass ihre Mutter bei dem Unfall vermutlich ums Leben gekommen ist, berichteten französische Medien.

Nach Angaben ihrer Tante reiste Bahiya zum dritten Mal auf die Komoren, woher ihre Familie stammt. Bisher hatte es geheißen, es sei ihre erste Reise zu den Komoren. Bahiya hätte dort im August ihren 13. Geburtstag feiern sollen. Die Jugendliche überlebte zehn Stunden lang im Wasser, weil sie eine Rettungsweste trug und sich an ein Wrackstück klammerte.

Suche geht weiter

Vor den Komoren geht auch heute am Donnerstag die Suche nach den Opfern weiter. Bisher wurden nur kleinere Wrackteile und Gepäckstücke entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit, noch Überlebende im Indischen Ozean zu finden, gilt als extrem gering. An der Suche beteiligen sich Amerikaner, Franzosen und Italiener.

Flugschreiber noch nicht gefunden

Der Flugschreiber wurde noch nicht gefunden. Ein französisches Militärflugzeug hat am Dienstag Signale empfangen. Zu dem Zeitpunkt war aber noch keines der Militärschiffe eingetroffen. Am Mittwoch waren die Signale dann nicht mehr auffindbar. Vermutlich war das Gerät von der Strömung weitergetrieben worden.

Signale stammten vermutlich von Notfall-Peilsender

Nach französischen Medienberichten handelte es sich nicht um den Flugschreiber, sondern um einen Notfallpeilsender (EPL). Dieser gibt automatisch Signale ab, wenn die Maschine abstürzt. Das Gerät funktioniert im Unterschied zum Flugschreiber aber nicht am Meeresgrund. Berichte und Dementis über den angeblichen Fund des Flugschreibers hatten Verwirrung ausgelöst.

Die jemenitische Maschine vom Typ A310 war in der Nacht zum Dienstag mit 153 Menschen an Bord kurz vor der Landung auf den Komoren aus bisher ungeklärter Ursache abgestürzt. Nach jemenitischen Angaben hatte der Pilot vor dem Absturz kein Notsignal mehr abgeben können. Das deute daraufhin, dass der Airbus Opfer des schlechten Wetters und nicht von mechanischen Problemen wurde.

Der 19 Jahre alte Airbus der Fluggesellschaft Yemenia war bei einer Inspektion vor zwei Jahren in Frankreich wegen technischer Mängel aufgefallen. Die jemenitische Fluggesellschaft Yemenia bot den Angehörigen eine Entschädigung von 20.000 Euro für jedes Opfer an.  (APA)