High-Tech-Geräte sind nach Angaben von Umweltschützern noch immer in den seltensten Fällen umweltfreundlich. Besonders die drei weltgrößten Computerbauer engagierten sich nicht ausreichend für den Schutz von Umwelt und Gesundheit, kritisierte Greenpeace am Mittwoch. Hewlett-Packard (HP), Lenovo und Dell konnten ihre schon zuvor niedrigen Bewertungen in der neuesten Greenpeace-Rangliste der Hightech-Hersteller nicht verbessern.

Plastik PVC und bromierte Flammenschutzmittel

Die Umweltschützer kritisieren insbesondere, dass viele Hersteller von Computern, Handys und Spielkonsolen das giftige Plastik PVC und bromierte Flammenschutzmittel verwenden. PVC bilde das krebserregende Dioxin und stelle eine Gefahr bei Herstellung, Verwendung und Entsorgung dar, erklärte Greenpeace. Die bromierten Flammenschutzmittel wiederum könnten bei der Nutzung der Geräte in den menschlichen Körper gelangen.

Sony fiel in der Bewertung deutlich zurück

HP, Lenovo und Dell erhielten von Greenpeace im aktuellen Ranking Strafpunkte, da sie den Angaben zufolge ihre Zusagen zurückgenommen haben, die kritisierten Stoffe bis Ende 2009 aus ihren Geräten zu verbannen. Sony fiel in der Bewertung deutlich zurück, da der Hersteller nach Ansicht von Greenpeace bei der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte nicht mehr Schritt hält.

Auf Platz eins der Greenpeace-Rangliste landete der Handyhersteller Nokia, gefolgt von Samsung und SonyEricsson. Apple liegt im hinteren Mittelfeld, erhielt von Greenpeace aber ein Lob für seine neuen Laptops, die nahezu PVC-frei und ganz ohne bromierte Flammenschutzmittel seien.

Müllberg aus Elektronikschrott

Greenpeace kritisiert seit langem auch den stetig wachsenden Müllberg aus Elektronikschrott. Selbst in Europa, wo Unternehmen etwa alte Fernseher, Handys und Computer zurücknehmen müssen, landeten Schätzungen zufolge 75 Prozent des Elektronikschrotts auf dem Müll. Der Schrott wird laut Greenpeace häufig in China, Indien oder Vietnam unter menschenunwürdigen Bedingungen in seine Einzelteile zerlegt. (APA)