Berlin - Trotz des Steuerstreits und Misstrauens der Deutschen in Steuerversprechen kann die regierende Union (CDU/CSU) in einer Umfrage ihr Jahreshoch halten und könnte mit der heute noch oppositionellen FDP die künftige Bundesregierung bilden. In der am Mittwoch veröffentlichten wöchentlichen Forsa-Erhebung für den "Stern" und RTL bleiben CDU/CSU bei 36 Prozent. Auch die FDP verharrt in der Sonntagsfrage bei 15 Prozent, Schwarz-Gelb hätte mit 51 Prozent also die Mehrheit.

Die SPD konnte von den Unions-internen Querelen nicht profitieren und fiel um einen Punkt auf 21 Prozent. Die Linkspartei verbesserte sich um einen Punkt auf elf Prozent. Die Grünen verharrten bei zwölf Prozent.

Mehrere Unionspolitiker waren in der vergangenen Woche für Steuererhöhungen eingetreten. Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sah sich genötigt zu bekräftigten, mit ihr werde es dies nicht geben. Stattdessen vereinbarten die Unionsparteien in ihrem Wahlprogramm Steuersenkungen. Doch den Versprechen für Steuersenkungen nach der Bundestagswahl schenken die Deutschen kein Vertrauen. In einer Umfrage nur für den "Stern" gaben 93 Prozent an, sie glaubten diesen Wahlversprechen nicht. Nur fünf Prozent erwarten tatsächlich Steuersenkungen nach der Wahl.

Für die Sonntagsfrage wurden 2.500 Bürger vom 22. bis 26. Juni befragt. Für die Frage nach den Steuerversprechen würden 1.000 Deutsche am 25. Juni interviewt. (APA/Reuters)