Wien - Aus geldpolitischer Sicht seien keine Auswirkungen zu sehen, meinte Nowotny am Dienstagnachmittag in der halbjährlichen OeNB-Aussprache im Finanzausschuss des Parlaments. Es könnte aber möglicherweise gewisse Risiken im realwirtschaftlichen Sektor geben, da bei einem Aufschwung die sensibelsten Bereiche dann Erdöl und die Energiepreise seien. Deshalb seien alle Maßnahmen in Richtung mehr Energiesparen und Energieeffizienz voll zu unterstützen, erklärte Nowotny laut Parlamentskorrespondenz.

Der Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Wolfgang Duchatczek, sagte, die Lage am Finanzmarkt könne mittlerweile als etwas freundlicher bezeichnet werden, zumal die Aktienpreise etwas angezogen hätten und die Anleihenmärkte in Bewegung gekommen seien. Doch gebe es keinen Anlass zur Entwarnung.

Was die Ertragssituation der Banken angeht, so sei diese natürlich durch die Krise beeinträchtigt, erklärte der Notenbank-Vizegouverneur weiter. 2008 (und auch im ersten Quartal 2009) sei zwar nach wie vor ein Gewinn verzeichnet worden, dieser sei aber um ein Drittel geringer als im Vorjahr. Verlangsamt habe sich auch das Kreditwachstum, und auch die Fremdwährungskredite seien leicht rückläufig. Bezüglich der sogenannten Banken-Stresstests mahnte Duchatczek zu einer vorsichtigen Beurteilung, da in den einzelnen Ländern von unterschiedlichen Annahmen ausgegangen werde. (APA)