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Zwei Dirttel der Kinder, die Zusatzförderung brauchen, sind aus Migrantenfamilien. "Doch das bedeute nicht, dass sie nicht Deutsch können", sagt Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl.

Foto: Reuters/Ina Fassbender

Wien - Im Herbst geht das Wiener Vorschul-Fördermodell in die zweite Runde: Von den insgesamt 3939 Vier- bis Fünfjährigen, die im vergangenen Jahr wegen Problemen mit Sprache, Motorik oder sozialen Kompetenzen im Kindergarten speziell gefördert wurden, brauchen 2.148 Kinder weitere Unterstützung, um die Schulreife erlangen.

Sie sollen ab Herbst in 112 Vorschulklassen in ganz Wien gefördert werden und haben damit "ein Jahr mehr Zeit für die Grundschule", sagte Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) am Dienstag. Ungefähr 16.000 Kinder starten pro Jahr in die Schule.

Oxonitsch: "Zeil erreicht"

Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) sah "das Ziel erreicht", eine große Zahl - nämlich 1791 der 3939 Kinder mit Förderbedarf - durch das Kindergartenjahr an die Schulreife heranzuführen.

"Für die anderen startet im September die zweite Etappe" des Fördermodells mit dem Besuch von Vorschulklassen, so Oxonitsch. "Ein ganz kleiner Teil", nämlich 624 Kinder, wird laut Brandsteidl in der ersten Volksschulklasse integrativ von einem zusätzlichen Lehrer unterstützt. 67 Kinder werden in sogenannten Mehrstufenklassen gefördert, in denen Schüler zwischen sechs und zehn Jahren gemeinsam unterrichtet werden. Die Schüler können in der Regel in jener Schule bleiben, an der sie sich zur Feststellung der Schulreife angemeldet haben.

"Keine Ausländerklassen"

Den Vorwurf der Oppositionsparteien, es handle sich bei den Förder-Vorschulklassen um "Ausländerklassen", wollte Brandsteidl nicht geltenlassen. Immerhin habe ein Drittel dieser rund 2.100 Kinder Deutsch als Muttersprache und auch bei Kindern mit Migrationshintergrund müsse nicht die Sprache der Grund für die mangelnde Schulreife sein.  Verpflichtet, an den Screengs teilzunehmen, ist aber kein Kind. (APA, red)