Bratislava - "Die Tatsache, dass wir fähig waren, binnen elf Tagen 28.000 Unterschriften zu sammeln, beweist, dass die neue Partei Hid-Most (Brücke-Brücke) den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht", erklärte Bela Bugar, der Initiator der neuen slowakischen Partei und Ex-Vorsitzender der Partei der Ungarischen Koalition (SMK). Die neue Partei beantragte am Dienstag beim Innenministerium um Registrierung. Dafür waren mindestens 10.000 Unterschriften notwendig.

Die neue Partei sei Resultat der Turbulenzen in der Partei der Ungarischen Koalition, in der nach 2008 der nationalistische Flügel unter Federführung von Pal Csaky die Oberhand gewann. Bugar, der seit Gründung der SMK im Jahr 1998 an deren Spitze stand, gehört zu den Politikern in der Slowakei mit hohen Umfragewerten und genießt Ansehen quer durch das politische Spektrum. Die neue Partei Hid-Most soll die Betonung auf die Zusammenarbeit zwischen Slowaken und der ungarischen Minderheit legen. In diesem Sinne ist der ungarisch-slowakische Name Programm. Bugar erklärte, in der Führung der Partei sollten auch Slowaken vertreten sein.

SMK-Chef Csaky reagierte mit Erklärungen, Bugar und seine Parteigänger "hätten die SMK verraten". Meinungsumfragen bescheinigen der SMK eine sinkende Popularität. Ihre Umfragewerte SMK pflegten, sich um zehn Prozent zu bewegen. Derzeit oszillieren sie um sechs Prozent.

Bei der Parlamentswahl 2006 erreichte die SMK 11,68 Prozent der Stimmen. Sie war mit 20 Abgeordneten vertreten, fünf von ihnen haben die Partei aber inzwischen verlassen. Von 1998 bis 2006 war die SMK an der Mitte-Rechts-Regierungskoalition beteiligt. Bugar bekleidete damals die Position des Vizevorsitzenden des Parlaments, und Csaky war Vizepremier.

Zur ungarischer Volksgruppe in der Slowakei gehören ungefähr 500.000 Menschen (knapp zehn Prozent der Gesamtbevölkerung). Die SMK war bisher die einzige politische Vertreterin der ungarischen Volksgruppe. (APA)