New York - Die Ehefrau des wegen Milliardenbetrugs zu einer 150-jährigen Haftstrafe verurteilten Bernard Madoff fühlt sich von ihrem Mann verraten. Dieser sei nicht mehr "der Mann, den ich in all diesen Jahren kannte", erklärte Ruth Madoff am Montag (Ortszeit) nach dem Urteilsspruch gegen den 71-Jährigen in New York. Sie fühle sich "verraten" von "diesem Mann, der diesen schrecklichen Betrug beging". Im Zuge des Prozesses gegen Madoff wurden auch 85 Millionen Dollar aus dem Anlagevermögen seiner Frau Ruth eingezogen. Ihr bleibt nach der Beschlagnahme aber immerhin noch Bargeld in Höhe von 2,5 Millionen Dollar.

"Große Verantwortung"

Das Weiße Haus in Washington begrüßte das Urteil. Dieses signalisiere, dass, wer das Geld anderer anlege, eine große Verantwortung "gegenüber dem Investor und diesem Land" trage, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robin Gibbs. Der einstige Star-Investor Madoff hatte über Jahre mit einem komplexen Pyramidensystem Investoren um Milliarden Dollar geprellt. Nachdem das betrügerische System im vergangenen Dezember zusammengebrochen war, wurde er wegen Diebstahls, Geldwäsche und Urkundenfälschung angeklagt. (AFP)