Die Demonstration am Sonntag, die in Teheran zu neuerlichen Zusammenstößen führte, nahm ihren Ausgang als Marsch zum Mausoleum von Ayatollah Mohammed Beheshti. Die Anhänger Mir-Hossein Mussavis beziehen sich damit direkt auf die Werte der Islamischen Revolution, deren Verletzung sie ja der Gegenseite um Mahmud Ahmadi-Nejad vorwerfen.

Beheshti, eine der tragenden Figuren der Revolution, Justizchef und Ali Akbar Hashemi Rafsanjani nahestehend, starb am 28. Juni 1981 - am Sonntag war also der Jahrestag seines Todes - bei einem Großattentat mit 85 Toten in Teheran, verübt mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von den oppositionellen Volksmujahedin. Der Marsch ist also auch eine Absage an Versuche der aus dem Ausland operierenden Volksmujahedin, die jetzige Bewegung für sich zu beanspruchen.

Von Beheshtis Kindern ist bekannt, dass sie auf der Seite Mussavis stehen - wie etliche andere Nachkommen von berühmten Revolutionären von 1979. (guha/DER STANDARD, Printausgabe, 30.6.2009)