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Er gilt als Pop-Star der palästinensischen Diaspora: Marcel Khalifé füllt in Paris ebenso große Arenen wie in den USA und Dubai. Und das, obwohl er sich nur seiner Stimme und seiner Oud bedient und die so intonierte Musik auf der klassischen arabischen Maquam-Tradition basiert. In diesen Klängen steckt mehr, als das kammermusikalische, melancholische Klangbild vordergründig suggeriert.

Ist doch der aus dem Libanon stammende Khalifé einer, der in seinem Einsatz für Frieden und Demokratie aneckt: In Tunesien wurden die Lieder des 59-Jährigen mit Rundfunkverbot belegt. 2005 wurde Marcel Khalifé, den eine langjährige Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish verband, von der Unesco zum "Künstler für den Frieden" ernannt. Als solcher wird er in Wien mit seinem Al-Mayadine-Ensemble zugunsten des Uno-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge spielen. Und so seine Botschaft verbreiten, denn: "Der Künstler ist von Natur aus ein Rebell." (felb, DER STANDARD/Printausgabe, 30.06.2009)