Brüssel - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni den dritten Monat in Folge aufgehellt. Der Economic Sentiment Index (ESI) kletterte von 70,2 Punkten im Vormonat auf 73,3 Punkte. Volkswirte hatten lediglich mit einer Aufhellung auf 70,8 Punkte gerechnet. Der Indikator liegt damit aber noch immer unter seinen alten Tiefständen aus den Zeiten vor der aktuellen Wirtschaftskrise aus dem Jahr 1992. Der ESI misst hauptsächlich das Industrievertrauen (Gewichtung 40 Prozent) sowie das Dienstleistungs- (30 Prozent) und das Verbrauchervertrauen (20 Prozent). Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils fünf Prozent gewichtet.

Auch der Geschäftsklima-Index BCI der Eurozone hat sich im Juni den dritten Monat in Folge aufgehellt. Der Business Climate Indicator sei von revidiert minus 3,11 (zuvor -3,17) Punkten auf minus 2,97 Punkte geklettert, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Der Indikator liege aber weiter auf einem sehr niedrigen Niveau. Er deute unverändert auf eine gedämpfte Industrieproduktion hin. Insgesamt spiegle die Aufhellung eine allgemeine Erholung wider, ausgenommen sei allerdings die Auftragslage. Diese sei auf ein neues Rekordtief gefallen.

Alumunia: BIP schrumpft noch einige Quartale

Nach den Worten von EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia wird die europäische Wirtschaft noch einige Quartale lang schrumpfen. Doch befinde sich die Wirtschaft zumindest nicht mehr im freien Fall, sagte Almunia am Montag bei einer Veranstaltung in Madrid. Die EU-Staaten müssten ihre Programme zur Belebung der Konjunktur jetzt umsetzen und dürften zusätzliche Maßnahmen dazu nicht ausschließen.

Nach der im Mai vorgelegten Frühjahrsprognose der EU-Kommission wird die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg die Wirtschaft noch bis Mitte 2010 im Griff behalten. Für die EU und die Euro-Zone sagt die Kommission ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,0 Prozent im Jahr 2009 vorher. Für das Gesamtjahr 2010 lautet die Frühjahrsprognose minus 0,1 Prozent. Nach einigen positiven Konjunkturdaten erwarten einige Ökonomen, dass die Wende schon Anfang nächsten Jahres einsetzen könnte. (APA/dpa-AFX)