Moskau - Einen Tag vor Beginn eines großen Militärmanövers im Nordkaukasus sind in der russischen Konfliktrepublik Dagestan mindestens fünf Menschen bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen getötet worden. Ein Soldat sei bei einem Einsatz gegen islamistische Untergrundkämpfer tödlich verletzt worden, sagte ein Sprecher des dagestanischen Innenministeriums in Machatschkala am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax.

Anschließend hätten sich die Rebellen in einem Waldstück verschanzt, wo russische Spezialeinheiten mit Granatwerfern auf sie schossen. Dabei seien vier Islamisten getötet worden. Auch die Nachbarrepublik Inguschetien wird seit Tagen von Anschlägen und Kämpfen erschüttert.

Manöver als Machtdemonstration

Wegen der Zunahme der Gewalt im Nordkaukasus, wo auch das frühere Kriegsgebiet Tschetschenien liegt, will Moskau dort ab Montag an mit rund 8.500 Soldaten sowie etwa 650 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen ein Manöver abhalten. Der russische Präsident Dmitri Medwedew forderte am Samstag auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates mit Nachdruck ein entschiedenes Vorgehen gegen die Extremisten in der Region.

Nach dem jüngsten Attentat auf den inguschetischen Präsidenten Junus-Bek Jewkurow verlangte er einen "Vergeltungsschlag" der russischen Sicherheitskräfte gegen die islamistischen Rebellen. "Es gilt, nicht mehr zimperlich zu sein, es muss gehandelt werden, es sind Spezialeinsätze vorzusehen. Erstatten Sie mir Bericht, wie viele Banditen sie getötet haben", befahl Medwedew den Sicherheitsbehörden. Jewkurow liegt seit dem Anschlag vor einer Woche laut Medien im Koma. Er bestehe aber keine Lebensgefahr. (APA/dpa)