Johannesburg - Simbabwes Ministerpräsident Morgan Tsvangirai hat den Westen vor zu viel Druck auf den autokratischen Staatschef Robert Mugabe gewarnt. "Dieser Mann ist Teil einer Lösung, ob man ihn mag oder nicht", sagte Tsvangirai am Samstag in einem Reuters-Interview. Die Rücktrittsentscheidung liege allein bei Mugabe. "Wenn man jemanden herausdrängt, ohne sicher zu sein, was dann passieren soll, dann ist das Resultat unvorhersehbar." Es könnte zu Chaos führen, sagte Tsvangirai weiter.

Tsvangirai teilt sich seit Anfang Februar die Macht mit Mugabe. Beide hatten sich erst nach monatelangem Streit auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit geeinigt. Westlichen Länder wäre es lieber, wenn Mugabe nicht mehr an den Schalthebeln sitzen würde. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, das einst relativ wohlhabende Land heruntergewirtschaftet zu haben. Rund 90 Prozent der Menschen sind arbeitslos. (APA/Reuters)