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Das Wattenmeer (hier vor Cuxhaven) ...

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... und die Dolomiten sind zum Welterbe der Menschheit erklärt worden.

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Sevilla/Hannover/Kiel/Innsbruck - Die Dolomiten zählen seit Freitag zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Naturlandschaft, die sich in fünf italienischen Provinzen - darunter auch in Südtirol und dem Trentino -, befindet, wurde von der UN-Organisation als eine der "schönsten Berglandschaften" der Welt bezeichnet. Das Gebiet umfasst 18 Gipfel, die teilweise über 3.000 Meter hoch sind. Das Gebirge zeichnet sich durch steile Felswände, scharfe Klippen sowie eine Vielzahl enger und tiefer Schluchten aus.

Für Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder und den Südtiroler Umweltlandesrat Michl Laimer (beide SVP) ist die bei der Tagung des UNESCO-Komitee im spanischen Sevilla vorgenommene Ernennung der Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe eine "einzigartige Visitenkarte". Dies sei "die weltweit höchste Anerkennung für eine Naturstätte", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Für Laimer ist die Aufnahme "die Krönung unserer Landschaftsschutzpolitik". Auch Bergsteigerlegende Reinhold Messner freut sich. Die Entscheidung betreffe "die wohl schönsten Berge der Welt". Die UNESCO erkenne mit der Entscheidung "dieses landschaftlich und historisch einmalige Natur- und Kulturgut an", betonte Messner. Die Summe von Kultur- und Naturlandschaft mache die Dolomiten unverwechselbar.

Wattenmeer

Auch in Deutschland gibt es am Tag nach der Entscheidung, das Dresdner Elbtal von der Welterbe-Liste zu streichen, wieder Grund zur Freude: Als erste deutsche Naturlandschaft ist das Wattenmeer nach einem deutsch-niederländischen Gemeinschaftsantrag zum Welterbe der Menschheit erklärt worden. Der einzigartige Lebensraum steht damit auf einer Stufe mit Naturwundern wie dem Great Barrier Reef vor Australien, dem Grand Canyon in den USA, den Galapagos-Inseln vor Ecuador oder dem Serengeti-Nationalpark in Tansania. Das Welterbe-Komitee würdigte das Wattenmeer als eines der größten küstennahen und gezeitenabhängigen Feuchtgebiete der Erde. Das Gebiet sei ein einzigartiges Ökosystem mit einer besonderen Artenvielfalt.

"Heute ist ein großer Tag für den Naturschutz in Deutschland", erklärte der deutsche Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Das sei eine Verpflichtung auch für die Bundesregierung, dem Schutz des Wattenmeers weiter hohe Priorität einzuräumen. Im Wattenmeer machen jährlich zehn bis zwölf Millionen Zugvögel Station. Insgesamt rund 10.000 Arten haben hier ihren Lebensraum. Die Umweltschutzorganisation WWF forderte Politik und Industrie auf, die Anerkennung als Weltnaturerbe zu respektieren und auf jeden Ressourcenabbau im Wattenmeer zu verzichten. Das Watt ist das zweite Naturdenkmal Deutschlands. Die Grube Messel, eine Fossilienlagerstätte bei Darmstadt, trägt den Titel seit 1995. Anders als das Watt ist sie aber keine Landschaft.

Mount Wutai

Auch der Mount Wutai in China darf künftig den Welterbetitel tragen. Er ist mit seinen fünf Gipfeln ein "heiliger Berg" der Buddhisten. Auf seinen Hängen befinden sich 53 Klöster und Tempel mit wertvollen Kunstschätzen. Und auch der westafrikanische Kleinstaat Kap Verde hat sein erstes Welterbe zugesprochen bekommen. Die Inselrepublik Cidade Velha war im 15. Jahrhundert als erste ständige europäische Siedlung in den Tropen gegründet worden, heute erinnern historische Straßenzüge, zwei Kirchen und eine Festung an die Vergangenheit der portugiesischen Ex-Kolonie.

Bis zum 30. Juni entscheidet das Welterbekomitee über weitere Neueinträge. Insgesamt wurden in diesem Jahr 27 Nominierungen zur Aufnahme in die Welterbeliste eingereicht. (APA/dpa)