In Zusammenarbeit mit der rumänischen Polizei hat die österreichische Exekutive einer zehnköpfigen Einbrecherbande das Handwerk gelegt. Bei einer Hausdurchsuchung in Bukarest entdeckten die Ermittler Beute im Wert von etwa 40.000 Euro von einem Geschäfts- und zwei Wohnungseinbrüchen in Wien-Neubau, sagte Rudolf Karall von der Wiener Polizei am Freitag. Im Zuge einer Observation wurden drei mutmaßliche Mitglieder der Profibande festgenommen. Ihnen wurden insgesamt sieben Delikte nachgewiesen, der Gesamtschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Gemälde, Schmuck, Foto- und Videokameras hatten die Einbrecher bei einem ihrer Beutezüge in Wien mitgenommen und in der Wohnung eines Hehlers in Bukarest versteckt. Nach einem Hinweis wurde diese am 25. März von der rumänischen Polizei durchsucht. Für einige Verdächtige - wie den Mann, der die jungen Rumänen auf Diebestour nach Österreich schickte - klickten die Handschellen.

In Wien lief daraufhin die Suche nach weiteren Bandenmitgliedern an, dabei stieß man auf eine Telefonnummer, die von Verdächtigen verwendet wurde, so Karall. Ein 22-, ein 31- und ein 34-jähriger Mann konnten ausgeforscht und observiert werden. Am 22. April verfolgten die Ermittler das Trio zu einer Wohnung in Hernals. Die Täter räumten das Appartement aus und spazierten mit Bargeld sowie Wertgegenständen zurück zum Auto. Dort wurden sie von den Ermittlern in Empfang genommen.

In U-Haft und geständig

Die drei mehrfach vorbestraften Rumänen befinden sich in U-Haft und sind bezüglich ihres jüngsten Coups geständig. Weitere Straftaten bestreiten sie. Man haben den Männern anhand der sichergestellten Beute und der Arbeitsweise allerdings von 18. März bis 22. April auch Einbrüche in Wieden, Mariahilf und Meidling nachgewiesen, betonte Karall. Sie hatten ein Navigationsgerät mit den eingespeicherten Einbruchsörtlichkeiten dabei, von weiteren noch unbekannten Straftaten wird ausgegangen.

Das Trio soll seit Jahresbeginn mit mindestens sieben weiteren Kriminellen auf Beutetour gegangen sein, diese dürften sich bereits ins Ausland, vermutlich nach Rumänien, abgesetzt haben. Ein 21-jähriger Rumäne namens Liviu F. wird per internationalem Haftbefehl gesucht, sechs Verdächtige hat die Polizei namentlich ausgeforscht. Hinweise weiterer Opfer der Bande oder Zeugen, die über den Unterschlupf der Einbrecher bzw. von Liviu F. Bescheid wissen, werden von der Gruppe Karall unter der Telefonnummer 01-31310 DW 33610 oder 33800 (Journaldienst) entgegen genommen. (APA)