Enschede/Wien - Der Wechsel von Marko Arnautovic zu Inter Mailand schien nach sechs Wochen Ungewissheit endlich fixiert. Die "Gazzetta dello Sport" vermeldet jedenfalls am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe die Einigung zwischen einer Delegation des italienischen Meisters und Twente Enschede. Demnach würde Inter für den 20-jährigen Österreicher neun Millionen Euro in Form eines Darlehens an dessen bisherigen Arbeitgeber überweisen.

Wenige Stunden später sah es schon wieder weniger rosig aus. Laut Gazzetta, änderte Twente nach stundenlangen Verhandlungen in der Nacht noch einmal den Kurs. Die vermeldete Verständigung der Klubs wurde wieder bestritten. 

"Wir haben keine Übereinkunft über eine zweimalige Zahlung getroffen, Inter muss sein Angebot in den kommenden Tagen modifizieren", lautet nun die neueste Linie der Niederländer. Twente will für Arnautovic sofort Geld und scheint Ratenzahlung ebenso wie Leihvertrag weiter abzulehnen.

Inters Technischer Direktor Marco Branca, der die Verhandlungen geführt hatte, zeigte sich dennoch zuversichtlich. "Die Klubs werden in diesen Tagen letzte Adaptierungen vornehmen", sagte er. "Beide Seiten sind sich aber einig, dass der Deal so gut wie abgeschlossen ist." Inter will Arnautovic kommenden Montag oder Dienstag offiziell als Neuzugang bekanntgeben.

Der Spieler selbst hatte sich bereits vergangene Woche mit Inter auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt, der ihm ein Jahresgehalt von bis zu 1,2 Mio. Euro bringen soll. Zuletzt hatte sich Inter-Trainer Jose Mourinho noch einmal dezidiert für eine Verpflichtung des Österreichers ausgesprochen.

 Arnautovic spielt seit drei Saisonen bei Enschede, sein Kontrakt beim Klub aus der Eredivisie würde noch bis 2011 laufen. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte er zwölf Tore für Twente. Arnautovic wurde bisher fünf Mal ins österreichische Nationalteam berufen.

Am Dienstag hatte es geheißen, Inter und Twente hätten sich auf ein Leihmodell geeinigt. Inter sicherte sich demnach eine Kaufoption auf Arnautovic nach Ablauf der Saison 2009/10. Erst dann würden die neun Millionen auch tatsächlich fließen, die höchste je für einen Österreicher bezahlte Ablöse. So wollten sich die Mailänder absichern, sollte Arnautovic nach seiner Verletzung nicht mehr sein früheres Leistungs-Niveau erreichen. Der Österreicher laboriert seit zwei Monaten an einer Stressfraktur am rechten Fuß, die ihn noch bis in den August hinein schachmatt setzt. Erst am vergangenen Freitag hat der 1,92-Meter-Mann einen ausführlichen medizinischen Check in Italien absolviert.  (rob)