Lassen Sie die "Gehaltshüllen" fallen?

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Unternehmen ab 25 MitarbeiterInnen sollen künftig anonyme Gehaltslisten veröffentlichen und Strafe zahlen, wenn Frauen für die gleiche Arbeit weniger gezahlt bekommen, so der Vorschlag von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) - DER STANDARD berichtete. Ob die Einkommen von Frauen und Männern in der Praxis tatsächlich objektiv verglichen werden können, darüber sind sich Experten uneinig. Fest steht aber, dass Frauen in Österreich weniger verdienen als Männer. Laut einer Studie des Vienna Career Panel Project der WU ist der tatsächliche Grund für die auseinander geklappte Gehaltsschere schlicht und einfach das Geschlecht - nicht eventuelle Karenzzeiten, Teilzeitarbeit oder Ähnliches sind schuld an der Ungerechtigkeit.

Offen oder lieber geheim?

Der Weg dem Unrecht nach Jahren der Lippenbekenntnisse in der Politik beizukommen, soll also nun über die Offenlegung der Gehälter gehen. Österreich ist aber bekanntermaßen ein Land der Geheimniskrämer. Die geforderte Offenlegung der Gehälter stößt nicht nur in der Wirtschaft auf Skepsis. dieStandard.at-UserInnen diskutierten rege über das Thema.

"Was ich ... ausgehandelt habe, geht doch tatsächlich niemand anderen etwas an. Was kommt als nächstes? Dass jeder seinen aktuellen Kontostand online stellen muss?", meint etwa User "knievel". User "The Argonaut"  sieht sich darauf hin bestätigt, dass Österreich ein Land der Neider sei. Er ist für eine "einfache Lösung à la Schweden: Alle Gehälter offen legen, jeder weiß, was der andere verdient - schon braucht man nicht mehr diskutieren."

User "JasminSp" ist dafür, "dass die Gehälter offen gelegt werden und bei Stellenausschreibungen das Gehalt angegeben wird. Dies würde die Spekulationen verhindern, wie viel der andere verdient, ob wer genauso viel verdient wie die Kollegen ect." "Wenn bei Stellenausschreibungen das Gehalt angegeben wird, verhindert das jede freie Verhandlung", kritisiert hingegen User "Helmut-S".

Uns interessiert, ob Sie bereit sind Ihr Gehalt offen zu legen - ein Gehaltsstrip hier auf derStandard.at/Karriere. Sagen Sie uns Ihr Bruttojahreseinkommen, Ihre Branche, Ihre Position, Ihr Alter und natürlich Ihr Geschlecht? Posten Sie! (red, derStandard.at)