Rom - Die Gewerkschaften in Italien schlagen Alarm: Bei Fiat sind zwischen 8.000 und 10.000 Jobs gefährdet. Dies sei die Folge der angekündigten Werksschließung der Nutzfahrzeugtochter CNH in Imola, in dem 500 Mitarbeiter ab sofort auf Kurzarbeit geschickt worden sind, sowie der Umstrukturierung der Fiat-Produktionsanlage in Termini Imerese bei Palermo, so die Gewerkschaften.

Laut Fiat-Plänen soll im sizilianische Produktionswerk bis 2011 noch das Modell Lancia Ypsilon hergestellt werden. Das Werk wird danach zwar weiterhin bestehen, es sollen dort aber andere Aktivitäten abseits des Automobilgeschäfts stattfinden. In Termini Imerese sind 1.400 Personen beschäftigt. 600 weitere Personen arbeiten für die Zuliefererindustrie.

In ganz Italien habe Fiat Mitarbeiter mit flexiblen Verträgen gekündigt. "Es ist unerhört, dass die Politik und die Regierung wegblicken und nichts gegen diese massive Kündigungswelle unternehmen", protestierte Giorgio Cremaschi, Sekretär der Metallgewerkschaft Fiom-CGIL.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte vergangene Woche bei einem Treffen mit Regierung und Gewerkschaften zuletzt versichert, dass Fiat trotz der starken internationalen Expansionsstrategie weiterhin seine italienischen Wurzeln bewahren werde. "Wichtig ist dabei, dass jeder seine Verantwortung übernimmt", um "schmerzhafte Folgen" zu vermeiden. "Ich glaube, dass es sich um eine Herausforderung auf unserem Niveau handelt", erklärte der Fiat-Chef.  (APA)