Wien - Die Kyoto-Klimaziele für private Haushalte und Gewerbebetriebe in Österreich dürften verfehlt werden. Davor warnt der Rechnungshof in einem Bericht. Mit den bisher gesetzten Maßnahmen sei es nicht gelungen, die Emissionen signifikant einzudämmen. Die erzielten Reduktionen wurden durch das Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Zunahme an Wohnraum sowie durch zusätzliche Büro- und Verkaufsflächen des öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereichs wieder wett gemacht werden.

Laut der Klimastrategie müsste Österreich bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 seinen durchschnittlichen Ausstoß an Kohlendioxid von 79,2 Tonnen auf 68,8 Tonnen pro Jahr senken. Dieses Ziel ist laut Rechnungshofbericht nicht zu erreichen. Auch im Bereich Raumwärme ist von einem Scheitern auszugehen - denn von einer Trendwende kann keine Rede sein.

Leichter Rückgang

1990 wurden 15,1 Millionen Tonnen CO2 verheizt, 2006 waren es 14,2 Millionen Tonnen. Der leichte Rückgang war laut Rechnungsbericht allerdings eher auf den milden Winter zurück zu führen als auf eine höhere Energieeffizienz. Der Schluss der Prüfer ist eindeutig: Das von 2008 bis 2012 angepeilte Klima-Ziel von 11,9 Tonnen im Bereich der privaten Haushalte wird verfehlt. "Nach Ansicht des RH werden die bis 2012 kurzfristig realisierbaren Maßnahmen für eine umfangreiche Emissionsreduktion und eine Zielerreichung im Sektor nicht ausreichen."

Der Rechnungshof fordert nun verstärkte Anstrengungen über das Jahr 2012 hinaus und kritisiert, dass den Ländern nach wie vor keine konkreten Klimaziele vorgeschrieben wurden. Außerdem werde das politisch vereinbarte Ziel, pro Jahr zwei Prozent der zwischen 1945 und 1980 gebauten Wohnungen zu sanieren, nur von Vorarlberg erfüllt.(APA)