Martin Rille: Coded Sensation (Klasse Transmediale Kunst, Brigitte Kowanz, Die Angewandte) Essence 2009, Universität für angewandte Kunst, Wien

Martin Rille

Wien - Die Universität für angewandte Kunst Wien zeigt bereits zum achten Mal ausgewählte Projekte und Arbeiten der Institute als Höhepunkt des Studienjahres. Das vielfältige künstlerische Schaffen der Angewandten wird in einer Gesamtschau präsentiert, bei der ausgewählte Einzel- und Gruppenarbeiten gezeigt werden. Zu sehen sind Arbeiten und Projekte aus den Studienrichtungen Architektur, Industrial Design, Bildende Kunst, Bühnengestaltung, Design, Konservierung und Restaurierung und Mediengestaltung. Zum ersten Mal findet die Ausstellung in der neuen Expositur der Angewandten statt.

Edek Bartz, der an der Angewandten lehrt, hat wie bereits im Vorjahr gemeinsam mit den ProfessorInnen die Ausstellung konzipiert. Die grafischen Entwürfe für die Drucksorten stammen von Tobias Egger und Laurenz Feinig, Studierende der Klasse für Grafik Design unter der Leitung von Oliver Kartak.

Projektbeispiele

In der Installation Coded Sensation von Martin Rille, Klasse Transmediale Kunst/Brigitte Kowanz, bewegen sich Personen mit Kleidungsteilen und an Objekten, die mit alten Tonbändern überzogen wurden. Die Objekte, Mäntel und Hosen sind mit Tonköpfen versehen, die bei Berührung die Daten "lesen" und sie als verfremdete Geräusche wiedergeben. Rille gelingt auf diese Weise die Transformation taktiler in auditive Sinneswahrnehmung. Seine Installation repräsentierte die Universität für angewandte Kunst Wien sehr erfolgreich auf der Viennafair 2009.

Quirin Brunnmeier repräsentiert mit seiner 3-Kanal-Videoinstallation Untitled Film Project drei geloopte Videoprojektionen, die zueinander in Beziehung stehen die Klasse Bildhauerei und Multimedia/Erwin Wurm. Sie deuten eine Narrative an. Die drei Einstellungen zeigen konstruierte Filmsets, jedoch ohne die Präsenz von Schauspielern oder einer Crew. Der Betrachter hat die Möglichkeit, die Geschichte oder den Plot des dort vermeintlich produzierten Filmes individuell zu visualisieren. Die Arbeit ist ein Versuch, die Medien Fotografie, Video und Film inszenierend zu verbinden und die Struktur von Komposition, Narration und medial konstruiertem Raum zu untersuchen.

In der Installation Old Shoes (2009) von Reinhold Zisser, Student der Klasse Malerei/ Johanna Kandl, erfährt die Abnutzung eines Holzfußbodes eine "Apotheose": Gäste sind eingeladen, zwanzig bemalten Pressspanplatten wie einen gewöhnlichen Fußboden zu begehen. Mit der Zeit verschwindet die Malerei durch die Abnutzung. Der Abnutzungsprozess wird in seinen verschiedenen Stadien fotografisch dokumentiert und resultiert in der Interpretation einiger der Platten als hängende Malerei/Bilder. (red)