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Der Inhaltsstoff PPD kann allergische Reaktionen auslösen

Foto: REUTERS/Jitendra Prakash

Wien - Hautmalereien aus schwarzem Henna zählen seit einigen Jahren zu den beliebtesten Urlaubssouvenirs. Urlauber lassen sich als Andenken Hände, Füße, Arme oder Rücken mit einer Zeichnung aus Henna, einem "Henna-Tattoo", verzieren. Das böse Erwachen kommt für viele meist zwei Wochen nach der Rückkehr, wenn die Zeichnung bereits verblasst ist: vor allem junge Menschen entwickeln immer häufiger schwere ekzematische Reaktionen mit nicht absehbaren Folgen bis hin zu lebenslangen Allergien, warnt das Gesundheitsministerium in einer Aussendung.

Eine soeben erschienene Broschüre des Gesundheitsministeriums informiert über Gefahren und Risiken von Henna-Tattoos. Den ganzen Sommer lang wird diese Broschüre am Flughafen Wien-Schwechat aufliegen. Gesundheitsminister Alois Stöger unterstrich, wie wichtig ihm diese Form des Konsumentenschutzes ist. "Man sollte ausreichend über die Risiken informiert sein, ehe man im Urlaub seine Haut mit Henna färben lässt. 

Allergieauslödende Stoffe

Was in Henna-Farben enthalten sein darf, ist grundsätzlich EU-weit geregelt. PPD (p-Phenylendiamin) - ein Inhaltsstoff, der häufig in dunkleren Hennafarben vorkommt, gehört nicht dazu, da er bekannt dafür ist Allergien auszulösen. Doch gerade dieser Inhaltsstoff findet sich an vielen Urlaubsorten in der Farbmischung für Henna-Tattoos. Problematisch ist, dass allergische Reaktionen meist erst zeitversetzt auftreten. Wenn in den Hennafarben das allergieauslösende PPD vorkommt, erfolgt durch das Sommertattoo eine Sensibilisierung.

Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen (z.B. Fahrradreifen, bestimmten Taschen und Kleidungsstücken, Autolenkrädern etc) kann dann eine Hautreaktion folgen. Wenn dazwischen ein längerer Zeitraum verstrichen ist, wird meist der Zusammenhang mit dem Tattoo nicht mehr gesehen. Die Hautreaktion (juckende, nässende, manchmal sehr schmerzende Hautekxzeme ) kann damit nicht effektiv behandelt werden und die Betroffenen wissen dann meist auch nicht, was sie dann - zeitlebens - meiden müssen. Idealerweise sollten Henna-Tattoos überhaupt gemieden werden, sofern nicht definitiv ausgeschlossen werden kann, dass der Färbstoff PPD enthält. Speziell bei Urlauben in der Türkei, Tunesien und Ägypten sei laut Ministerium besondere Vorsicht geboten. (red, derStandard.at)