Mit Roggen- und Weizen-Bränden hätte er schon seit Jahren ganz gute Erfahrungen gemacht, erzählt Brenner Hans Reisetbauer. Und dann hätte er auch einmal einen Bierbrand versucht, und da hätte ihn die Malzigkeit einfach total fasziniert, schwärmt der Oberösterreicher. Also brachte er die beiden Dinge zusammen, erwarb in der Mälzerei einer nahe gelegenen Brauerei das Gerstenmalz und brannte einmal. Und weil zu einem ordentlichen Whisky auch ein ordentliches Fass gehört, kaufte er den Velichs ein paar gebrauchte Barriques ab, in denen sie vorher ihren Kult-Chardonnay "Tiglat" und ihre Trockenbeerenauslesen liegen hatten. Sieben Jahre blieb der 56-prozentige Brand da drinnen, jetzt kam er auf die Flasche, ist strohig gelb, "weil Zuckercouleur wird bei mir sicher nie reinkommen" und besticht durch einen verblüffend rauchig-malzigen Geschmack, der dem eines Lowland-Whisky schon wirklich sehr nahe kommt. Zwei Fässer blieben übrigens für einen 12-jährigen voll, ab dem Jahrgang 1999 reift auch ein 18-jähriger heran. (derStandard/rondo/floh/21/03/03)