Wien - Der Kauf von Amag-Anteilen durch die Constantia Packaging AG wird konkreter. Der Verpackungskonzern (mehr als 90 Prozent hält die niederländische Constantia Packaging B.V.) will, wie berichtet, jene 16,5 Prozent erwerben, die derzeit die B.V. hält. Selbige ist Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac zuzurechnen, steht in der Causa Immofinanz unter Druck, braucht Geld. Akut drückt sie der 160-Mio.-Kredit bei der Bank Austria (wird im Sommer fällig); verkaufen will sie 30 Prozent der Constantia Packaging AG.

Zuvor will die Packaging das Sagen über die Ranshofener Alu-Schmelze (beteiligt ist sie schon) bekommen, verhandelt mit dem Land Oberösterreich um eine Haftung für den Kredit (75 Mio. Euro), aus dem sie den Deal bezahlen will. Das Land ist nicht abgeneigt, sieht die Amag lieber in österreichischen als B.V.-Händen.

Klappt der Deal, wäre die B.V. ihre größte Bedrohung, den BA-Kredit, los. Für 2008 bekam die B.V. 21 Mio. Dividende von der Packaging; fünf Mio. aus der Amag-Sonderdividende (in Summe 35 Mio.; nochmal so viel soll folgen), 75 Mio. kämen aus dem Amag-Deal. Blieben 60 Mio., die man bis 2012 aus der Packaging-Dividende bedienen will. Die BA soll damit einverstanden sein. (gra, DER STANDARD, Printausgabe, 24.6.2009)