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Entwicklung des Skiflugweltrekords.

Planica - Die Skispringer fliegen in Planica das Weltcupfinale, gestern gab es zum Aufwärmen den Teambewerb, Finnland gewann diesen knapp vor Norwegen und deutlich vor den Österreichern, die rund 250 Punkte Rückstand aufwiesen. Finnen und Norweger segelten im Wettkampf bei 16 Gelegenheiten 14-mal über die 200-m-Marke, das war gewaltig. Speziell Veli-Matti Lindström (225,5 m) und Weltrekordler Matti Hautamäki (224 m) kratzten erst am Vortag von Hautamäki aufgestellten Weltrekord (227,5 m). Lindström landete im Probedurchgang gar bei 232,5 Metern, des Finnen Popo berührte allerdings den Schnee, womit der Versuch nicht zählte.

Widhölzl allein auf weiter Flur

Das ÖSV-Team zeigte sich von der verpatzten WM in Val di Fiemme nicht wirklich erholt, lediglich der 16-jährige Thomas Morgenstern hielt mit den Besten mit (205,5 und 215 m), Florian Liegl und Andreas Thurnbichler waren maximal braver Durchschnitt. Routinier Andreas Widhölzl patzte dafür fast schon traditionell, 94 Meter auf der riesigen Flugschanze macht ihm kaum einer nach, höchstens er selbst. Trainer Hannu Lepistö lobte Morgenstern ("für ein Debüt toll"), zu Widhölzl fiel ihm folgendes ein: "Er ist total unsicher, weiß nicht, was er machen soll. Er ist ausgelaugt."

Akkus leer

Am Samstag und am Sonntag sind die Einzel angesetzt, Adam Malysz musste gestern in Ermangelung einer polnischen Mannschaft ruhen. Er hat 122 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Sven Hannawald und befindet sich zudem in Topform, also wird er als erster Skispringer den Weltcup zum dritten Mal hintereinander gewinnen. Hannawald setzt auf den Doppel-Weltmeister: "Er ist außerirdisch. Ich quäle mich schon ziemlich, der Akku ist leer. Ich will meine Fluggefühle walten lassen, dann wird ausgiebig gefeiert. Bald ist Urlaub, da kann ich mich endlich in die Sonne legen." (DER STANDARD, Printausgabe, Samstag, Sonntag, 22., 23. März 2003, red)

Ergebnisse vom Weltcup-Teambewerb im Skifliegen am Freitag in Planica:

  • 1. Finnland 1.656,7
    (Veli-Matti Lindström/Janne Ahonen/Tami Kiuru/Matti Hautamäki)

  • 2. Norwegen 1.631,4
    (Henning Stensrud/Björn-Einar Romören/Roar Ljökelsöy/Tommy Ingebrigtsen)

  • 3. Österreich 1.394,5
    (Thomas Morgenstern/Stefan Thurnbichler/Florian Liegl/Andreas Widhölzl)

    4. Deutschland 1.336,3
    5. Slowenien 1323
    6. Japan 1120,9
    7. Tschechien 814,5
    8. Italien 706,5

    NATIONENCUP (27 inkl. zwei Teambewerbe): 1. Österreich 5.868 2. Finnland 3.342 3. Norwegen 3.166 4. Deutschland 2.880 5. Slowenien 2.238 6. Japan 1.687 7. Polen 1.478 8. Tschechien 316 9. Italien 264 10. Schweiz 205