Wien - Nach wochenlangem Rätselraten ist in den geplanten millionenschweren Transfer von Marko Arnautovic zum italienischen Fußball-Meister Inter Mailand wieder Bewegung gekommen. Wie sein Berater Robert Groener am Montag bestätigte, sei mit den Mailändern eine "prinzipielle Einigung" erzielt worden. Der 20-Jährige soll bei den "Nerazzurri" einen Fünfjahresvertrag erhalten. Trotzdem ist der Transfer des dann teuersten Österreichers noch in der Schwebe. Sein bisheriger Club Twente Enschede und Inter haben sich bis dato noch nicht über Ablösemodalitäten geeinigt.

Fitness nach wie vor als Sorge

"Es geht nun darum, dass sich die Clubs einigen. Zwischen dem Spieler und Inter ist bis auf ein paar Kleinigkeiten alles geklärt", meinte Groener. Ohne eine Einigung zwischen den beiden Clubs sei der Vorvertrag jedenfalls ohne Wert. Sorgen bereitet den Italienern dabei vor allem die Frage nach der Fitness des österreichischen Fußball-Juwels. Arnautovic, der zurzeit in Wien weilt, laboriert weiter an den Folgen einer Stressfraktur im Mittelfuß. "Die Verletzung ist da und keiner weiß, wie lange es dauert. Inter will natürlich nur einen voll fitten Spieler kaufen", erklärte Groener.

Wie italienische Medien bereits seit Tagen berichteten, stehe für Inter daher vorerst auch ein "Kauf auf Raten" zur Diskussion. Italiens Champion wolle Arnautovic zunächst bis Jänner ausleihen, entspricht der ÖFB-Teamstürmer, soll eine Ablösesumme von rund zehn Millionen Euro an Twente überwiesen werden. Spekulationen, dass Inter den Wiener kaufen und dann weiterverleihen könnte, seien laut Groener reine Gerüchte. "Er spielt bei Inter, sonst nirgends", erklärte der Niederländer.

"Die Frage ist, wann er wieder gesund ist"

Die Verhandlungen zwischen den Italienern und den Niederländern sollen jedenfalls noch in dieser Woche fortgesetzt werden, nachdem es zuletzt wenig Bewegung gegeben hatte. Arnautovic, der erklärte hatte, zu Twente nicht wieder zurückkehren zu wollen, arbeitet indes weiter an seiner Wiedergenesung, die wohl das wesentlichste Element bei seinem Wechsel ins Land des Weltmeisters darstellt. "Die Frage ist, wann er wieder gesund ist. Ich hoffe, dass er sich bemüht, um alles so schnell wie möglich zu machen", sagte Groener.

Mit zehn Millionen Euro Ablöse wäre Arnautovic, dem zuletzt auch Kontakte zu Lazio Rom nachgesagt worden waren, jedenfalls der mit Abstand teuerste österreichische Transfer. Die Nummer eins ist mit 4,5 Millionen Euro bis dato Martin Stranzl mit seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zu Spartak Moskau im Jahr 2006. 

Ibrahimovic und Maicon stehen zum Verkauf

Indes hat Inter hat die Abgänge von Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic und Verteidiger Maicon in der Sommerpause nicht ausgeschlossen. "Die Chancen, dass Ibrahimovic und Maicon bleiben, stehen bei 50 Prozent", sagte Inter-Präsident Massimo Moratti. Als Fan wolle er beide behalten, ein Blick in die Bilanzen zwinge ihn aber zu einer anderen Sicht, erklärte der Öl-Magnat. Der italienische Fußball-Meister kalkuliert nach Angaben der "La Gazzetta dello Sport" bei einem Verkauf der beiden Stars mit einer Gesamteinnahme von 110 bis 120 Millionen Euro.

Außerdem würde der Traditionsclub bei einem Verkauf des auf einen Wert von rund 70 Millionen Euro taxierten Schweden Ibrahimovic viele Millionen Euro pro Jahr an Spielergehalt sparen. Mit einem Netto-Jahressalär von derzeit 13 Millionen ist der Stürmer der bestbezahlte Kicker der Welt. Bis zum Ende seiner Vertragszeit soll sein Gehalt nach Angaben der Gazzetta jährlich um eine Million auf dann 17 Millionen Euro netto im Jahr 2013 steigen. Insgesamt muss Inter für Ibrahimovic so innerhalb von fünf Jahren inklusive Steuern und Abgaben rund 150 Millionen ausgeben.

Interesse an der Verpflichtung von "Ibra" sollen vor allem die spanischen Top-Clubs FC Barcelona und Real Madrid bekundet haben. Barca-Präsident Joan Laporta soll laut Moratti bei Gesprächen aber "nicht sehr motiviert" gewirkt haben. Mit Reals Florentino Perez soll laut spanischen und italienischen Presseberichten noch diese Woche ein Gespräch geführt werden.(APA)