Höhepunkte der klassischen Antike - beziehungsweise was davon in seinem Besitz ist, zeigt das neue Akropolismuseum in Athen.

Foto: Danilidis

Ein neues Museum für Kunstschätze, die woanders sind: Das neue Akropolismuseum in Athen, das heute, Samstag, eröffnet wird, enthält nur eine Hälfte der berühmten Skulpturen-Friese des Parthenon-Tempels auf der Akropolis im Original. Die andere wird durch Gipskopien dargestellt - ein stummer Vorwurf. Denn die Originale befinden sich seit 200 Jahren im British Museum in London, nachdem sie Lord Elgin 1801 dem türkischen Sultan (der damals über Griechenland herrschte) abgekauft hatte.

Das neue Museum ist somit auch ein politischer Akt Griechenlands, um die Briten zur Herausgabe zu zwingen. Denn damit ist das Argument hinfällig, Athen würde über keinen geeigneten Ort verfügt, um die unschätzbaren Kunstwerke vor dem Athener Smog zu schützen und angemessen zu präsentieren als in dem schuppenartigen alten Museum auf der Akropolis.

Die Teilnehmer der Eröffnungszeremonie wurden bis zuletzt geheimgehalten, es hieß aber, EU-Kommissionspräsident Barroso werde kommen. Das passte, denn der Parthenon-Tempel der Stadtgöttin Pallas Athene - errichtet nach dem Sieg der athenischen Demokratie über die persische Despotie - ist ein zentrales Symbol der europäischen Zivilisation, die Figuren der Parthenonfriese Höhepunkte der klassischen Antike. (Hans Rauscher aus Athen, DER STANDARD/Printausgabe, 20./21.06.2009)