Zu Hause flammt immer wieder die Frage nach einem Haustier auf. Ist irgendwie logisch und wohl überall gleich, dort wo Kinder sind. Katze oder Hund, heißt es meist. Als "Hundemensch" kann man aus dem Stehgreif sicher zehn stichhaltige Gründe aufzählen, warum eine Katze dumm ist. Umgekehrt geht das natürlich genauso gut. Hund und Katz vertragen sich nicht. Oder? Die Katze, die mit dem Schwanz wedelte von Gérard Moncomble und Pawel Pawlak setzt sich mit dieser Frage auseinander. Sie zeigen Vorurteile, und wie sie überwunden werden können. Die Geschichte handelt von einer Katze, die gerne in eine Schule gehen würde.

Das Problem ist: Dort dürfen nur Hunde hinein. Lucy, die Katze, verkleidet sich also und wird zu "Rocky". Nicht einmal ihr Hundenachbar Pogo erkennt sie so. In der Schule läuft alles gut, bis auf dem Stundenplan das Fach "Katzenjagd" steht. "Nehmt euch in Acht: Sie ist dumm und böse. Sie kratzt und beißt und stinkt. Sie ist unser größter Feind", gibt die Hundelehrerin den Schülern mit auf dem Weg. Später fliegt die Tarnung natürlich auf. Das Buch - gedacht ist es für Kinder ab dem vierten Lebensjahr - hat einen kurzen, einprägsamen Text, der sehr auf Tempo setzt. Pawlak liefert dazu die bunten Collagen. Am Schluss der Geschichte darf selbstverständlich die Einsicht nicht fehlen - ausgesprochen durch die Lehrerin: "Ob Hund oder Katze, wir haben doch alle vier Pfoten und einen Schwanz, oder?" (Peter Mayr/DER STANDARD-Printausgabe, 2.5.2009)