Jerusalem/Wien - Der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Moshe Yaalon, glaubt, dass die anhaltenden Proteste im Iran in eine Revolution münden könnten. Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi und seine Frau hätten "einen neuen Geist der Offenheit und Freiheit" gebracht, sagte der frühere Generalstabschef am Samstag nach Angaben des Armeeradios, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete.

"Es ist unmöglich, diese Energie zu verstecken, deshalb könnte möglicherweise eine Revolution im Iran stattfinden. Siebzig Prozent der Iraner sind gegen das Ayatollah-Regime. Das habe ich schon gesagt als ich Chef des Militärgeheimdienstes war und das sage ich jetzt wieder", so Yaalon. Als Generalstabschef hatte er bereits 2003 in einem Interview mit "Haaretz" gemeint, die Bedingungen für eine Revolution im Iran seien reif.

Ermutigende Entwicklung

In einer Rede am Samstag betonte Yaalon zugleich, ungeachtet des innenpolitischen Konflikts im Iran sei es unwahrscheinlich, dass die Islamische Republik ihr Atomprogramm verlangsamen oder gar stoppen werde. Die jetzigen Vorgänge würden zwar nichts in der Atomfrage verändern, aber es sei trotzdem eine sehr ermutigende Entwicklung für den Westen.

Eine andere Einschätzung der Entwicklung im Iran hatte vor kurzem der Chef des Geheimdienstes Mossad, Meir Dagan, vertreten. Vor dem Außen- und Verteidigungspolitischen Ausschuss des israelischen Parlaments hatte Dagan am Dienstag erklärt, er rechne mit einem Ende der Unruhen in wenigen Tagen. (APA)