Hamburg - Die politischen Protestaktionen sechs iranischer Fußball-Nationalspieler während des WM-Qualifikationsspiels in Südkorea könnten ein Nachspiel haben. Wie am Samstag in Teheran bekannt wurde, hat das iranische Parlament vom Fußballverband eine detaillierte Erklärung der Zwischenfälle am Mittwoch gefordert und mit Sanktionen gedroht. Verbandspräsident Ali Kafashian wies in dem Zusammenhang daraufhin, dass der Weltverband FIFA über die Strafe entscheiden müsse. Die FIFA-Regeln verbieten politische Meinungsäußerungen auf dem Platz.

Sechs Akteure, darunter der Frankfurter Bundesliga-Profi Mehdi Mahdavikia und der frühere Bayern-Spieler Ali Karimi, hatten die Partie zu einer politischen Demonstration genutzt und waren mit grünen Armbändern aufgelaufen. Grün ist die Farbe des iranischen Oppositionsführers Mir Hussein Moussavi, dessen Anhänger eine Wiederholung der Präsidentschaftswahl erreichen wollen. Die Demonstration mit grünen Schweißbändern, an der sich nicht alle Spieler beteiligten, wurde im Iran als sensationelle Parteinahme gewertet.

Durch das 1:1 in Seoul verpasste die iranische Nationalmannschaft in der Gruppe B den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Neben Südkorea schafften die Nordkoreaner durch das 0:0 in Saudi-Arabien die WM-Qualifikation. Coach Afshin Qotbi soll laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA trotzdem im Amt bleiben dürfen und dem Verband ein neues Vier-Jahres-Konzept vorlegen. (APA/dpa)