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Nadal verkündet die schlechten Nachrichten: "Ich habe zwei Ödeme, je eines in jedem Knie. Ich weiß nicht, wie lange es dauert."

Foto: Reuters/Voos

London - Freitagabend kam die Hiobsbotschaft: Rafael Nadal kann aufgrund anhaltender Knieprobleme seinen Titel in Wimbledon nicht verteidigen. "Unglücklicherweise werde ich dieses Jahr nicht in der Lage sein, in Wimbledon zu spielen", teilte der Spanier in einer Pressekonferenz mit. Martina Navratilova glaubte bereits in Paris bemerkt zu haben, dass Nadal ausgebrannt wirke. "Er ist physisch und mental erschöpft. Er hat zu viele Turniere hintereinander gespielt und das merkt man jetzt." Die Nummer eins der Welt meinte nun selbst: "Ich habe mit einigen Problemen in meinen Knien einige Monate gespielt, aber ich habe mir gedacht, ich versuche es. Man weiß nicht, was sein Limit ist - aber jetzt habe ich es erreicht."

Wie lange Nadal nun pausieren muss, steht in den Sternen. "Ich habe zwei Ödeme, je eines in jedem Knie. Ich weiß nicht, wie lange es dauert." Nadal ist der vierte Spieler der Wimbledon-Historie nach Fred Perry (1937), dem US-Amerikaner Don Budge (1939) und dem Kroaten Goran Ivanisevic (2002), der als Titelverteidiger nicht antreten kann. Dabei hatte er nach Siegen in Melbourne, Indian Wells, Monte Carlo, Barcelona und Rom bisher eine hervorragende Saison.

"Ich habe nur ein schlechtes Resultat in dieser Saison, die Niederlage gegen Söderling. Nun habe ich ein weiteres: Ich kann hier nicht spielen, das ist schwer zu akzeptieren." Möglicherweise habe er Fehler in seiner Planung gemacht, er werde dies nun analysieren und daraus lernen. "Ich bin 23 und ich hoffe, dass ich eine lange Karriere haben werde und nächstes Jahr wieder komme. Niemand ist mehr enttäuscht als ich und die Fans müssen wissen, ich habe mein Bestes versucht."

Nadals Platz im Tableau wurde von Juan Martin del Potro (ARG-5) übernommen. Vermutlich kein Nachteil ist die Absage auch für Andy Murray: Der als Nummer 3 gesetzte Schotte wäre programmgemäßer Halbfinal-Gegner Nadals gewesen. Die Hoffnungen der Briten auf den ersten Wimbledonsieg seit Fred Perry vor nicht weniger als 73 Jahren sind damit wohl gestiegen. Murray hatte ja auch zuletzt als erster Brite seit 1938 die Generalprobe in Queens gewonnen.

Auf Roger Federer könnte Murray - im Vorjahr im Viertelfinale gescheitert -  erst im Endspiel treffen. Federers voraussichtlicher Halbfinal-Gegner bei programmgemäßem Verlauf wäre der Serbe Novak Djokovic, der im Vorjahr in Runde zwei gescheitert war, nachdem er 2007 das Halbfinale erreicht hatte. Der als Nummer zwei gesetzte Schweizer, der diesmal das Aufwärm-Turnier in Halle ausgelassen hat  eröffnet das Turnier gegen Lu Yen-hsun aus Taiwan.  (APA/red)