London/Hamburg - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International geht davon aus, dass bei den Massenprotesten im Iran zehn Menschen getötet wurden. Eine Amnesty-Sprecherin nannte diese Zahl am Freitag in London. Nach bisherigen offiziellen iranischen Angaben wurden bei Protesten am Montag sieben Menschen getötet. Die Massenkundgebungen hatten nach dem umstrittenen Wahlsieg des ultrakonservativen Amtsinhabers Mahmoud Ahmadinejad am Freitag vergangener Woche eingesetzt. Iranische Sicherheitskräfte gingen gewaltsam gegen die Anhänger der Opposition vor.

Nach dem Recherche-Verbot für ausländische Medien versucht der Iran auch, den Kontakt der Bevölkerung zum Ausland zu behindern. Telefongespräche nach Deutschland seien mitgehört und unterbrochen worden, sobald die Proteste zur Sprache kamen, berichteten Exil-Iraner am Freitag. Dies sei systematisch bei etlichen Telefonaten erfolgt. Bereits in der Vergangenheit sei es zur Unterbrechung von Telefongesprächen gekommen, wenn kritische Dinge zur Sprache kamen. (APA/AFP/dpa)