Optisch unterscheidet sich der Elektro-Kleinwagen nicht von anderen modernen Vertretern seines Segments.

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Der i MiEV steht in Punkto Platzangebot seinen konventionell betriebenen Kollegen in nichts nach.

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In einer halben Stunde kann die Batterie auf 80 Prozent ihrer Gesamtkapazität gebracht werden.

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Zwei Peronen finden leicht Platz, vier Insassen müssen schon etwas näher zusammen rücken.

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In wenigen Wochen feiert das Elektrofahrzeug i MiEV in Japan seine Markteinführung, und beim Hersteller dieses Modells handelt es sich nicht um einen kleinen Spezialbetrieb, sondern die renommierte Automobilmarke Mitsubishi, die dieses Projekt mit dem ganzen Potential eines Großkonzerns verfolgt. Wenn also Mitsubishi den i MiEV als serienreif erklärt, dann kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei um ein vollwertiges Fahrzeug handelt, dessen einzige Einschränkung (Reichweite) konzeptbedingt ist. Deshalb war auch unserer Vorfreude besonders groß, als es galt, den Mitsubishi i MiEV einer kurzen Testfahrt zu unterziehen.

Optisch unterscheidet sich der Elektro-Kleinwagen nicht von anderen modernen Vertretern seines Segments; der japanische Hersteller weist nicht bereits im Design auf den sauberen Antrieb hin. Bei dem unter 3,5 Meter langen Kleinwagen, der vier Personen und ein bisschen Gepäck transportieren soll, ist das Aussehen zu einem Großteil der Funktion untergeordnet. Der i MiEV basiert auf dem 2006 in Japan vorgestellten "i" Minicar, das ursprünglich über einen sparsamen Benzinmotor verfügte.

Beim i MiEV wurden die konventionellen Antriebskomponenten durch den Elektromotor, die Lithium-Ionen-Batterien und die weiteren für die emissionsfreie Antriebsart notwendigen Bauteile ersetzt. Und ganz im Gegensatz zu früheren Elektrofahrzeugen, bei denen ein nicht unbeträchtlicher Teil des Innenraums der Batterie geopfert werden musste, erweist sich der i MiEV in seinem Platzangebot für die Passagiere seinen konventionell angetriebenen Kollegen als ebenbürtig. Das Triebwerk ist als Heck-Mittelmotor-Layout vor der Hinterachse angeordnet, die Batterien sind unter dem Fahrzeugboden untergebracht.

Allerdings: Wir sprechen von einem 3,45 Meter langen und 1,52 Meter breiten Kleinwagen, in dem zwar vier Personen Platz nehmen können, sich allerdings für die gemeinsame Bewältigung längerer Fahrten schon näher kennen sollten - oder das zumindest danach notgedrungen tun werden. Für den Einsatz mit einem oder zwei Passagieren an Bord reicht der Platz allerdings problemlos aus, und für die Einkäufe steht ein 216 Liter fassender Kofferraum zur Verfügung. Auch das Fahrzeuggewicht bewegt sich mit 1.080 kg in klassenüblichen Grenzen.

47 kW (64 PS) leistet der permanentmagentische Synchronmotor und gestattet dem Mitsubishi i MiEV damit den uneingeschränkten Einsatz im Stadtverkehr. Das Drehmoment von 180 Nm steht sofort zur Verfügung und dadurch fährt sich das Elektroauto wie ein konventioneller Kleinwagen mit einem stärkeren Motor und Automatikgetriebe. 130 km/h gibt der Hersteller als Höchstgeschwindigkeit an, die für den Einsatzzweck dieses Autos - Fahrten im urbanen Bereich - ausreichend sein sollten. Auch Abstecher auf die Stadtautobahn können mit dem i MiEV souverän bewältigt werden.

Eine tatsächliche (obwohl wahrscheinlich eher psychologische) Einschränkung stellt die Reichweite dar, die laut Mitsubishi 144 Kilometer beträgt. Auch wenn die Durchschnittsdistanz der täglichen Fahrten deutlich darunter liegt, greift man gerne auf eine Reserve zurück, die einem die innere Ruhe lässt. Problemlos ist hingegen das Aufladen: Dank eines Onboard-Ladegeräts kann die Batterie innerhalb sieben Stunden an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose zu 100 Prozent geladen werden. Im Schnellladeverfahren kann die Batterie in einer halben Stunde zu 80 Prozent ihrer Gesamtkapazität gebracht werden.

Als sauberes Stadtfahrzeug erfüllt der Mitsubishi i MiEV also alle Ansprüche, die an einen aktuellen Kleinwagen gestellt werden. Eine Verbesserung der Reichweite sollte mit der momentan stattfindenden Entwicklung auf dem Gebiet der Batterietechnik auch nur eine Frage der Zeit sein. Umgerechnet rund 23.000,- Euro soll die erste Serie des i MiEV in Japan kosten, und bei dieser Summe ist die Förderung durch die japanische Regierung bereits abgezogen.

Für die Überlegung, ob man um diesen Preis ein innovatives, emissionsfreies Fahrzeug oder doch zwei konventionell angetriebene Kleinwagen erwerben soll, kann man sich jedoch in Österreich noch etwas Zeit lassen. Erst Ende 2010 soll der i MiEV nach Europa kommen und zuerst für Großkunden verfügbar sein. Privatpersonen werden das Elektro-Stadtauto also im Laufe des Jahres 2011 kaufen können. (saubereAutos.at)