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Pirker: "ORF über Jahrzehnte durch Gebühren und Werbung überfüttert".

Foto: APA/Schneider

"Freundschaft über mehr oder minder sanften Druck bis hin zur Erpressung": So beschreibt Horst Pirker, wonach die Regierung Faymann/Pröll Werbegeld in Zeitungen platziere. Der Präsident des Zeitungsverbands und Styria-Chef rät indes: "Nicht vorauseilende Bereitschaft zum Verkauf journalistischer oder ethischer Standards soll das Kriterium sein, sondern Transparenz und Fairness."

Pirker nannte Donnerstag bei der Generalversammlung des Zeitungsverbandes keine Titel. Schwerpunkte der Werbung von Regierung, staatsnahen Betrieben, und einigen Ländern sind aber offenkundig Österreich (nicht in den Verband aufgenommen) und Krone. Pirker warnte: "Lassen wir das Niveau von Politik und Medien nicht vom außer Rand und Band geratenen Boulevard bestimmen. Das führt zwanghaft in einen umfassenden Kretinismus." Und der "womöglich in Gewalt". DER STANDARD und etat.at geben diese Aussagen nur wieder, sie identifizieren sich nicht damit.
"Möglichst gerecht" will Josef Ostermayer (SP), Staatssekretär für Medien, im Herbst die Millionen für eine Infokampagne der Regierung verteilen. 

Da wird "der Markt verrückt"

Die Regierung verzerre mit einer halben Milliarde Gebühren den Markt, solange der ORF nicht rein öffentlich-rechtlich programmiere - vor allem "ORF 1, Ö3, ORF.at" nennt Pirker: „Da wird der Markt verrückt, im Doppelsinn." Die Regierung spiele mit den 500 Millionen "Brandstifter" und gebe vor, mit der "Spritzpistole" von 5 Millionen für Privatsender zu löschen. Öffentlich-rechtlicher ORF - oder auch 500 Millionen für Private, fordert Pirker. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 19.6.2009)