In den USA sind von allen namhaften Nachrichtenseiten und Branchenblogs Testberichte zum neuen iPhone 3GS eingetrudelt. Neben dem generellem Mehrwert, den die neue Firmware 3.0 mit sich bringt, sticht bei der neuen Hardware laut Testern vor allem ein Feature heraus: Das neue iPhone ist deutlich schneller als seine Vorgänger.
Speed
Das herausragende Argument für das neue iPhone sei laut New York Times, Wall Street Journal, USA Today, Wired, Cnet, Engadget, Gizmodo die zusätzliche Geschwindigkeit durch den 50 Prozent schnelleren Prozessor. Dies mache sich bei den rascher startenden Anwendungen, beim Webseiten-Aufbau und bei der Kamera bemerkbar. Im Gegensatz zu den Vorgängern käme es nicht mehr zu spontanen Verzögerungen und Aussetzern.
Akkulaufzeit
Apple verspricht deutlich verbesserte Akkulaufzeiten beim Internetsurfen über WiFi-Verbindungen, Video-Schauen, GSM-Telefonie und Musik-Hören. Obwohl dabei nur einzelne Kategorien herausgenommen werden, zeige sich auch im alltäglich Mix der Anwendungsgebiete, dass der Akku beim iPhone 3Gs länger durchhält. Anstatt nur knapp einen Tag zu "überleben" reiche eine Ladung nun problemlos für einen Tag aus.
Neu ist auch, dass man sich den Ladestatus in Prozent ansehen kann.
Kamera
Ein echtes Kamera-Handy vom Schlage Pixon (Samsung) oder CyberShot (SonyEricsson) ist das iPhone 3GS mit drei Megapixel-Kamera und ohne Blitz und Zoom zwar immer noch nicht, wesentliche Mängel wurden mit dem Update allerdings ausgebessert. So käme einem vor allem der Autofokus samt Tap-to-focus-Funktion entgegen und Videos lassen sich jetzt auch aufnehmen. Die Qualität der Fotos solle nicht dramatisch verbessert worden sein.
Die Videoaufnahme funktioniere indes auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gut. Wenngleich die Aufnahmen nicht besonders hochauflösend sind und nicht an die Qualität von günstigen DigiCams herankommen.
Sprachsteuerung und Compass
Obgleich die Sprachsteuerung wie bei allen zurzeit erhältlichen Implementierungen nicht perfekt sei, erweise sich die Anwendung zumindest als nutzerfreundlich. So genüge der Druck auf den Home-Button, um Sprachbefehle für die Wahl von Telefonnummern oder die iPod-Bedienung abzugeben.
Der eingebaute Kompass konnte hingegen nicht jeden überzeugen. Während einerseits die sinnvolle Kombination mit Google Maps herausgestrichen wurde, wurde er andererseits lediglich als nette Spielerei abgetan.
Weniger Tapser, mehr Speicher
Das iPhone 3GS ist mit 16 oder 32 Gigabyte internem Speicher erhältlich und bietet damit "out of the box" mehr Platz für Videos, Musik und sonstige Inhalte, als die meisten vergleichbaren Smartphones. Was fehlt, ist die Möglichkeit den Speicher mittels Speicherkarten zu erweitern.
Ein angenehmes Detail an der Oberfläche: Die frisch legierte Oberfläche des iPhones weist Fett und Öl besser ab, als das alte Modell.
Fazits
In Summe sei das neue iPhone 3GS eine willkommene Evolution Apples Multimedia-Handys. Der schnellere Prozessor und der bessere Akku stechen heraus. Für alle bestehenden iPhone 3G-Besitzer lohne sich der Umstieg allerdings nur begrenzt. Der Großteil der Features würde mit dem Firmware-Update 3.0 softwareseitig nachgeliefert.
Das iPhone 3GS ist in Deutschland ab Freitag dem 19.6.2009 erhältlich, in Österreich startet das Handy eine Woche später. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 18.6.2009)