Washington - Nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama gibt es kaum politische Unterschiede zwischen dem iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad und seinem Herausforderer Mir-Hossein Moussavi. Obama hatte sich zuvor sehr vorsichtig hinsichtlich einer Einschätzung der iranischen Präsidentschaftskandidaten geäußert und betont, er wolle sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Iran einmischen.

Schwierige Verhandlungen

Am Dienstag erklärte der US-Präsidentin aber in einem Interview mit dem Sender CNBC, er erwarte sehr schwierige Verhandlungen, ganz gleich, wer im Iran an die Macht komme. Die Unterschiede zwischen der von Ahmadinejad und der von Moussavi vertretenen Politik seien womöglich weniger groß als dies behauptet worden sei, meinte Obama.

Unabhängig vom Ausgang der umstrittenen Präsidentenwahl im Iran hätte man "in beiden Fällen mit einem Regime umgehen müssen, das den Vereinigten Staaten historisch feindlich gesinnt gewesen wäre, das einige Probleme in seiner Nachbarschaft verursacht hat und das hinter Nuklearwaffen her ist", sagte Obama am Dienstag dem US-Sender CNBC.

Iran grundsätzlich US-feindlich

Die USA hätten ein langfristiges Interesse daran, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt und die Finanzierung von radikal- islamischen Organisationen wie Hamas und Hisbollah einstellt, sagte Obama. "Und das hätte für jeden gegolten, wer immer auch als Sieger aus der Wahl hervorgegangen wäre."

Nun sei es am iranischen Volk, eine Entscheidung zu fällen, so der US-Präsident. "Die Frage, die die Führung im Iran jetzt zu beantworten hat, ist die nach ihrer eigenen Glaubwürdigkeit in den Augen des iranischen Volkes." Doch angesichts des friedlichen Protests Hunderttausender in den Straßen, die mit Gewalt und Schüssen auseinandergetrieben werden mussten, habe er nicht den Eindruck, "dass die Iraner von der Rechtmäßigkeit der Wahlen überzeugt sind." (APA/Reuters)