Prishtina/Wien - "Jeta setzt sich der Gefahr eines sehr kurzen Lebens aus": So bedrohlich schrieb das kosovarischen Boulevardblatt "Infopress" über Jeta Xharra. Die kosovarische Journalistin leitet das investigative TV-Magazin "Life in Kosovo" im öffentlich-rechtlichen Sender RTK. Sie ist Opfer anonymer Morddrohungen, berichtet Reporter ohne Grenzen.

Die kosovarischen Medien führten eine "aggressive Kampagne" gegen Xharra. Sie berichtete über Pressefreiheit im Kosovo, wie die Regierung die Medien mittels Werbeeinschaltungen beeinflusse und sich kritischer Journalisten entledige. Sie berichtete auch über über die Rolle der kosovarischen Befreiungsarmee UCK während des Kosovo-Kriegs 1998/99. Infopress beschuldigt Xharra, sie wäre eine serbische Spionin, fordert das Ende ihrer Sendung, veröffentlicht Hassbriefe gegen die Journalistin. "Skandalös und gefährlich", protestiert Reporter ohne Grenzen und verlangt, gegen die Urheber der Morddrohungen vorzugehen. (red/DER STANDARD; Printausgabe, 17.6.2009)