Wien - Die in Österreich tätigen Banken rechnen für das laufende Geschäftsjahr 2009 mit Risikokosten in Milliarden-Höhe. Das Jahres-Betriebsergebnis werde sich mit 5,90 Mrd. Euro zwar auf einem ähnlichen Niveau wie die tatsächlichen Ergebnisse der letzten Jahre befinden, doch die geschätzten Risikokosten reduzieren die Prognose für den unkonsolidierten Jahresüberschuss um mehr als die Hälfte, teilt die OeNB am Dienstag mit.

Die derzeit prognostizierten Werte seine allerdings mit großer Unsicherheit behaftet, da die Institute in der aktuellen Situation Schwierigkeiten haben, das Gesamtjahr zu einem so frühen Zeitpunkt zuverlässig vorherzusagen, so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in einer Aussendung.

Besser verdient

Im ersten Quartal 2009 haben die in Österreich tätigen Banken deutlich besser verdient als in der gleichen Vorjahresperiode. "Bei Betrachtung der von den in Österreich tätigen Kreditinstituten für das Gesamtjahr 2009 erwarteten Werte relativiert sich das positive Bild des 1. Quartals", so die OeNB.

Die unkonsolidierten Betriebsergebnisse der Kreditinstitute sind demnach von Jänner bis März verglichen mit den ersten drei Monaten 2008 um 17,7 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro gestiegen. Der Nettozinsertrag wuchs um 13,8 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro, und das über das gesamte Vorjahr negative Finanzgeschäft trug mit 0,23 Mrd. Euro zu diesem positiven Ergebnis bei.

Die Betriebserträge legten um 5,5 Prozent auf 4,34 Mrd. Euro zu, die Betriebsaufwendungen gingen leicht um 0,9 Prozent zurück. Im Betriebsergebnis wurden allerdings noch keine Risikokosten berücksichtigt. Relativ betrachtet am stärksten nahmen das Provisionsgeschäft (-16,9 Prozent) und das Wertpapier- und Beteiligungsgeschäft (-16,2 Prozent) ab.

Zinsgeschäft wichtigste Einkommensquelle

Die wichtigste Einkommensquelle stellte im 1. Quartal 2009 nach wie vor das Zinsgeschäft mit einem Anteil an den gesamten Betriebserträgen von 50,3 Prozent dar. Vor einem Jahr machte dieser nur 46,6 Prozent aus. Mit einer Veränderung von rund -5,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verlor das Provisionsgeschäft merkbar an Anteil, blieb aber mit 21,4 Prozent weiterhin die zweitgrößte Ertragsquelle.

Die unkonsolidierte Cost-Income-Ratio sank von 65,5 Prozent zum 1. Quartal 2008 auf 61,5 Prozent und fiel marginal besser aus als in der Vergleichsperiode 2007 (61,7 Prozent).

Nach den nun endgültigen Daten für die Österreichische Bankenlandschaft insgesamt (hierfür werden Daten von Bankkonzernen und Einzelkreditinstituten zusammengeführt) belief sich das Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen im Jahr 2008 auf 0,59 Mrd. Euro. (APA)