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Woods schwingt sich schon am Kurs ein, im Hintergrund Trainer Hank Haney.

Foto: APA/AP/Kubra

New York - Erfolgreiche Titelverteidigungen bei den US Open der Golfprofis haben Seltenheitswert. Tiger Woods tritt ab Donnerstag im Bethpage State Park auf Long Island/New York an, um als erster Spieler seit 20 Jahren den Vorjahrssieg zu wiederholen. Auf diesem schwierigen und langen Par-70-Kurs hatte der 33-jährige Superstar bereits 2002 triumphiert, als die Open zum bisher letzten Mal dort gespielt wurden. Nach seinem 67. PGA-Turniererfolg am Sonntag hat Woods das Selbstvertrauen, um seinen insgesamt 15. Major-Titel einzuspielen und dem Rekordmann Jack Nicklaus (18) näherzurücken.

Im Vorjahr hatte Woods in Torrey Pines bei San Diego trotz eines Stressbruchs im Unterschenkel und argen Knieproblemen nach spannendem Stechen triumphiert. Danach hatte sich der Topverdiener des Weltsports einer Kreuzbandoperation unterzogen. Doch schon im dritten Turnier nach achtmonatiger Pause gelang ihm Ende März ein weiterer Erfolg. Nun fühlt sich der Weltranglisten-Erste wieder völlig fit und selbst Nicklaus glaubt, dass seine Bestmarke in naher Zukunft erreicht wird.

Ein weiter Weg zu Nicklaus

Für Woods, der laut einer Forbes-Auflistung als erster Sportler mehr als 100 Millionen Dollar in einem Jahr verdient hat (Juni 2006 bis Juni 2007), sind die Majors (US Masters/4 Siege, US Open/3, British Open/3, US-PGA-Championship/4) die größte Herausforderung. "Es fehlen mir fünf Titel, um Nicklaus zu überholen, vier um ihn einzustellen. Das ist eine Menge. Die meisten Spieler meiner Generation haben nicht mehr als drei gewonnen", sagte der gebürtige Kalifornier.

An Bethpage hat der zweifache Familienvater nur positive Erinnerungen, der jüngste Sieg in Dublin/Ohio gab zusätzlichen Auftrieb. "Es ist schön, vor den Open so gut zu spielen", erklärte Woods. "So muss man spielen, wenn man die Open gewinnen will, besonders in Bethpage. Dort muss man den Ball jeden Tag perfekt treffen, so wie es mir 2002 gelungen ist", erklärte der dreifache Open-Gewinner (2000, 2002, 2008) vor der 109. Auflage.

Phil Mickelson war 2002 der größte Gegner von Woods, der damals in Bethpage als einziger Spieler unter Par geblieben war. Der 39-jährige, dreifache Major-Gewinner (36 Siege auf der PGA-Tour) ist der sentimentale Favorit. Im Mai war bei seiner Gattin Amy Brustkrebs diagnostiziert worden, nach einer Pause spielt Mickelson nun sein zweites Turnier. Ein Sieg bei den US Open ist sein großes Ziel. "Ich glaube, der Black Course in Bethpage liegt meinem Spiel, nach vier zweiten Plätzen (1999, 2002, 2004, 2006, Anm.) will ich diesmal gewinnen." (APA/Reuters)