Sofia - Nach Berichten über Stimmenkauf bei der Europawahl in Bulgarien haben Experten vor einem Handel mit Wählerstimmen auch bei den Wahlen für das nationale Parlament am 5. Juli gewarnt. Dieser Trend werde sich bei den Parlamentswahlen "weiter verstärken", sagte die Direktorin des staatlichen Zentrums für Meinungsforschung (NZIOM), Lidija Jordanowa, am Montag im bulgarischen Staatsrundfunk.

Bei der Europawahl hätten bis zu sechs Parteien in dem Balkanland massenhaft Wählerstimmen gekauft, sagte Jordanowa. Dies sei "raffinierter" und nach "unsichtbareren Mechanismen" geschehen als bei vorausgegangenen Wahlen. Wie andere Experten bereits erklärt hatten, soll der Preis für eine Wählerstimme bei den bevorstehenden Parlamentswahlen höher als bei der Europawahl liegen.

Am 7. Juni wurden in Bulgarien 17 Abgeordneten aus sechs Parteien für das EU-Parlament gewählt. Wahlsieger war die oppositionelle bürgerliche GERB-Partei (24,36 Prozent), gefolgt von den seit 2005 regierenden Sozialisten mit 18,5 Prozent. (APA/dpa)