Kabul - Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan hat der Gouverneur der südlichen Unruhe-Provinz Helmand für die Anwendung von Guerilla-Taktiken gegen die Taliban und andere Aufständische geworben. Da die Rebellen keine herkömmliche Kriegsführung verfolgten, müssten auch die afghanischen Truppen zu einer "komplexen Kriegsführung" mitsamt Guerilla-Taktiken übergehen, sagte Gouverneur Gulab Mangal am Sonntag in Kabul.

Die Armee könne etwa Kämpfer aus der Luft mitten in die Hochburgen von Aufständischen bringen, um die Kommandostrukturen der Rebellen anzugreifen, führte Mangal aus. Mit dieser Taktik habe die Armee im Bezirk Marja in Helmand etwa 60 Kämpfer mit Verbindungen zur Taliban getötet, ihr Hauptquartier sowie rund 90 Tonnen Drogen zerstört. Helmand ist dem Gouverneur zufolge mit fünf Bezirken unter der Kontrolle von Aufständischen die gefährlichste Region Afghanistans. Außerdem kommt aus dieser Provinz nach UN-Angaben der Großteil der afghanischen Produktion des Drogenrohstoffs Opium. Der Drogenhandel ist für die Aufständischen eine sehr wichtige Einnahmequelle.

Ein afghanischer Armeesprecher teilte unterdessen mit, dass afghanische und ISAF-Soldaten am Samstag bei mehreren Einsätzen in den westlichen Provinzen Farah und Badghis 20 Taliban-Kämpfer töteten. Der Gouverneur von Farah, Rohul Amin, erklärte, in der Provinzhauptstadt Farah hätten Aufständische eine Hebamme und ihren Ehemann getötet. Das Paar sei in einem Hinterhalt der Taliban geraten, als der Mann seine Frau zu einem nächtlichen Notfall im Krankenhaus fahren wollte. (APA/AFP)