Paris - Der Airbus-Rivale Boeing rechnet nicht mit einer Verschärfung der Wirtschaftskrise. Zeichen einer deutlichen Erholung seien allerdings auch nicht zu erkennen, sagte Boeing-Chef Jim McNerney im Vorfeld der am Montag beginnenden Luftfahrtmesse in Paris der Zeitung "Journal du Dimanche". "Wir stecken in dieser sehr schlechten Wirtschaftslage fest, selbst wenn sie abermals kontrollierbar bleibt." Sollte sich die Krise indes bis 2011 und 2012 fortsetzen, wäre dies eine "Herausforderung für uns alle".

Experten rechnen damit, dass Flugzeugbestellungen in diesem Jahr allgemein mager ausfallen dürften, da bei den Airlines weltweit für 2009 ein Minus von insgesamt rund 9 Milliarden Dollar (6,43 Mrd. Euro) erwartet wird. Trotzdem hofft McNerney auf weitere Order für den 787 Dreamliner noch vor Jahresende, sollten sich die Konjunktur erholen und die Testflüge erfolgreich verlaufen. Der Boeing-Chef äußerte sich nicht dazu, ob der Erstflug während der Luftfahrtmesse in der kommenden Woche erfolgen könnte. Er sagte lediglich, Boeing sei im Zeitplan für einen ersten Flug bis zum Ende des Monats.

Nach dem Absturz eines Airbus A330 über dem Atlantik nahm McNerney den europäischen Erzrivalen in Schutz: "Der A330 ist ein zuverlässiges und erprobtes Flugzeug." Die Absturzursachen seien nicht bekannt. Aber er glaube nicht, dass es einen Zusammenhang mit ernsthaften Schwächen der Maschine gebe. Bei dem Absturz des Air-France-Flugzeugs waren am 1. Juni alle 228 Menschen an Bord ums Leben gekommen. (APA/Reuters)