Wenn es um die Inszenierung wilder Jagden, eine seiner Spezialitäten ging, war dem frühen Kino jeder Anlass recht: Ein Sturm streikender Ammen aufs Arbeitsamt konnte schließlich ebenso turbulent enden wie die Entlarvung eines Mannes bei einer konspirativen Versammlung (Bobby bei den Frauenrechtlerinnen, 1911). Ob man die junge Frauenbewegung persiflierte oder ihre öffentlichen Auftritte (mit Befremden) dokumentierte - in jedem Fall war sie im Kino sichtbar, zumal fürs weibliche Publikum.

Ein Programm mit solchen (Anti-)Suffragettenfilmen, zusammengestellt von der Filmhistorikerin Madeleine Bernstorff und musikalisch live ergänzt vom Pianisten Gerhard Gruber, ist Teil der Ausstellung Bertha von Suttner Revisited (bis 27. September). Gut ein Dutzend Kunstschaffender hat sich dafür mit Werk und Weltbild der Autorin und Friedensnobelpreisträgerin auseinandergesetzt, nähere Infos unter www.publicart.at. (irr, DER STANDARD/Printausgabe, 13./14.06.2009)