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Cristiano Ronaldo wird höchstwahrscheinlich die teuerste Primadonna und wohl künftig für das "Weiße Ballett" tanzen.

Photo by Laurence Griffiths/Getty Images

Madrid/Manchester - Der Wahnsinn geht weiter: Weltfußballer Cristiano Ronaldo wird wohl vom englischen Champion Manchester United zum spanischen Rekordmeister Real Madrid wechseln. Die Königlichen, auch die Galaktischen genannt, haben ein Angebot über 94 Millionen Euro gelegt. Erst vor ein paar Tagen wurde der Brasilianer Kaká vom AC Milan um im Vergleich dazu nahezu läppische 68 Millionen Euro gekauft. Vielleicht gibt es ja auch gar keine Weltwirtschaftskrise

"Weltrekordangebot"

"Die Red Devils akzeptieren das Weltrekordangebot für Ronaldo", heißt es in einer Erklärung von ManUnited auf der eigenen Internetseite. Ronaldo, der sich zurzeit im Urlaub in Los Angeles befindet, hat damit die Freigabe zu Verhandlungen mit Real erhalten. Eine Entscheidung soll bis zum 30. Juni fallen.

Im Gegensatz zum vergangenen Sommer wird der Wechsel diesmal wohl mit ziemlicher Sicherheit zustande kommen. Real-Präsident Florentino Pérez (Baulöwe!) hatte nach seiner Rückkehr als Klubchef mehrmals betont, den Portugiesen unbedingt verpflichten zu wollen. Damit der Meister, Cupsieger und Champions-League-Sieger Barcelona endlich wieder Zweiter ist.

ManUnited mischt sich in die rein spanischen Sorgen nicht ein und wird Ronaldo diesmal keine Steine in den Weg legen. "Auf Ronaldos Wunsch hin, der den Klub verlassen möchte, und infolge eines Gesprächs mit seinen Beratern hat United Real Madrid erlaubt, mit dem Spieler zu sprechen", heißt es in der Erklärung von Manchester.

Das Pack

Im Vorjahr hatte Teamchef Sir Alex Ferguson seinen Superstar überredet zu bleiben. Im Gedächtnis ist die Aussage von Ferguson in Richtung Real: "Diesem Pack würde ich nicht einmal ein Virus verkaufen." Doch das gehört nun offenbar der Vergangenheit an. Eigentlich hat Ronaldo in Manchester einen Vertrag bis 2012. Der 24-jährige Offensivspieler war 2003 für eine Ablöse von 14 Millionen von Sporting Lissabon gekommen.

Bei Real soll Ronaldo neben Kaká das Herzstück der neuen Galaktischen werden. Kaká war der zweitteuerste Transfer in der nicht gerade billigen Geschichte des Fußballs, nachdem Zinédine Zidane 2001 für 75 Millionen Euro von Juventus Turin zu Real gewechselt war. Klappt die Verpflichtung von Ronaldo, würde die Rangordnung so ausschauen: Ronaldo vor Zidane und Kaká. Oder: Real vor Real und Real. Uefa-Präsident Michel Platini übte Kritik: "Jeden Tag passieren neue, exzessive Transfers. Sie sind eine ernsthafte Bedrohung für das Fair-Play und das Konzept der Chancengleichheit." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 12. Juni 2009, red)