Wien - Die Wiener Förderagentur "departure" vergibt im Bereich Kunstmarkt rund eine Million Euro an Subventionen. Gefördert werden 15 Projekte, die sich in einem mehrmonatigen Wettbewerb zum Thema "focus kunst: Handlungsfelder und Verwertungsstrategien" durchsetzen konnten. Insgesamt stellten sich 54 Einreichungen der Jury.

Die Gewinner, die am Mittwoch in einer Pressekonferenz vorgestellt wurden, reichen von einem Kunstmagazin für Jugendliche über Online-Plattformen bis hin zum "Salon für Kunstbuch". Es sei erfreulich, dass sich so viele Ideen mit der Vermittlung von Kunst beschäftigten, freute sich Finanzstadträtin Renate Brauner. Die durchschnittliche Förderquote beträgt 58,2 Prozent.

eSeL 2.0

Unterstützt wird etwa das künftig vierteljährlich erscheinende Magazin "Schau", das Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren zeitgenössische Kunst schmackhaft machen will. Die erste Ausgabe enthält beispielsweise Artikel zum neuen Ars Electronica Center in Linz, Street Art oder Plastikflaschen als Designobjekt.

Mit gebundenen Publikationen beschäftigt sich hingegen der "Salon für Kunstbuch". Das 2007 ins Leben gerufene Projekt hat sich vor allem auf den Versand jener Bücher spezialisiert, die weder über eine ISBN-Nummer - dem Normierungscode im Buchhandel - noch über herkömmliche Versandstrukturen verfügen. Ihre Vertriebskanäle für das eigene Editionsprogramm versucht auch die Galerie Momentum auszubauen. Mit dem Schwerpunkt österreichischer Fotografie will man in erster Linie junge, weniger mit dem Thema vertraute Sammler ansprechen.

Gefördert wird auch die Marketinginitiative "Museum Public Relations" der Firma CMB Informationslogistik. Entwickelt werden soll ein internetbasiertes Computerprogramm, das es Kunsteinrichtungen ermöglicht, Bilder, Texte und multimediale Inhalte einfacher zu verwalten. Unter den subventionierten Ideen finden sich zudem Artist-in-Residence-Programme, Beratungsprojekte für angehende Sammler oder die Webplattform "eSeL 2.0", die über Foren, Blogs, Facebook oder Youtube das Wiener Kunstgeschehen interaktiv vermitteln will.

"departure" ist ein Tochterunternehmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, das als Förderstelle für den Bereich Creative Industries fungiert. Seit der Gründung im Jahr 2003 wurden 205 Unternehmen mit rund 14,4 Millionen Euro unterstützt. (APA)