Hamburg/Ulm - Die Gläubiger der Industriellen-Familie Merckle gewähren der Unternehmensgruppe laut einem Bericht einen Sanierungskredit in Millionenhöhe. Die letzte der 61 Banken habe ihre Unterschrift unter den Restrukturierungsvertrag gesetzt, berichtete die Online-Ausgabe des "Manager Magazins" am Mittwoch. Damit sei der Weiterbestand der Merckle-Vermögensholding VEM sowie des Pharmagroßhändlers Phoenix bis zum Jahr 2011 gesichert. Eine VEM-Sprecherin in Ulm war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Dem Bericht zufolge haben die Banken der Merckle-Gruppe Sanierungskredite in Höhe von 430 Mio. Euro bewilligt. Im Gegenzug habe sich Familienerbe Ludwig Merckle verpflichtet, den Arzneimittelhersteller Ratiopharm, Beteiligungen an HeidelbergCement und wenn nötig auch den Pharmagroßhändler Phoenix zu verkaufen. Mit den Erlösen sollen Schulden in Höhe von 8,3 Mrd. Euro getilgt werden, heißt es in dem Bericht weiter.

Die Merckle-Gruppe war im vergangenen Jahr in große finanzielle Schwierigkeiten geraten. Firmengründer Adolf Merckle hatte sich nach vergeblichem Kampf um finanzielle Hilfen Staates Anfang Jänner in der Nähe seines Heimatortes Blaubeuren-Weiler bei Ulm vor einen Zug geworfen. (APA/AP)