der Standard hat bereits in einer Sonderausgabe zu ergründen versucht, ob in der Krise nicht doch auch Chancen verborgen lägen. Unser Forschen führte jedoch vor allem zur Bestätigung der alten Lebensweisheit, dass des einen Freud des anderen Leid ist und umgekehrt. Zum Beispiel: Kirchendächer (sic!) werden weniger häufig gestohlen, wegen des unerfreulichen Faktums, dass die Metallpreise verfallen sind.

Die Liste ließe sich fortsetzen. Aus Großbritannien kommt die Kunde, dass Scheidungsanwälte große Einkommensrückgänge verzeichnen, nicht weil in den britischen Ehen die Harmonie à la "Lass uns die Krise gemeinsam bewältigen, Schatz" ausgebrochen wäre, sondern weil momentan das bisherige gemeinsame Nest, auf den Markt geworfen, dort gerne liegen bleibt. Oder eben so wenig bringt, dass sich damit zwei Single-Existenzen nicht behausen lassen.

Da freuen sich jene, die meinen, dass Ehen im Himmel geschlossen werden. Und wer weiß: Vielleicht raufen sich einige ja wirklich wieder zusammen! Die schlechte Krisennachricht: Die Anzahl der Paare, die sich aus finanziellen Gründen zerstreiten, hat sich verdoppelt. (Gudrun Harrer, DER STANDARD Print-Ausgabe, 10./11.06.2009)