Zur Bündelung der Sonnenstrahlung wird die Sonnenenergie in diesem Parabolrinnenkraftwerk in rinnenförmigen Spiegeln eingefangen, wo sie ein Wärmeträgermedium erhitzt.

Foto: Siemens

Mit einer Kollektorfläche von mehr als 500.000 Quadratmetern und einer Bruttostromproduktion von rund 180 GWh pro Jahr wird Andasol 1 im südspanischen La Calahorra bis zu 200.000 Menschen mit sauberem Strom versorgen. Zur Bündelung der Sonnenstrahlung wird die Sonnenenergie in diesem Parabolrinnenkraftwerk in rinnenförmigen Spiegeln eingefangen, wo sie ein Wärmeträgermedium erhitzt. Im Wärmetauscher, durch den das Medium geleitet wird, erzeugt man Dampf für den Antrieb einer Turbine. Bisher wurden vor allem Thermo-Öle als Wärmeleitmedium benutzt. Das einzige Unternehmen weltweit, das auch geschmolzene Salze zu diesem Zweck einsetzt, ist Archimede Solar Energy, das seit kurzem zu Siemens gehört. Das geschmolzene Salz kann als Wärmeleitmedium in den Absorberrohren bis auf 550 Grad Celsius erhitzt werden. Durch die im Vergleich zu Öl höheren Temperaturen verbessert sich die Effizienz des Gesamtsystems.

Die Turbine entscheidet

Das Herzstück eines solarthermischen Kraftwerks, das primär über den Wirkungsgrad entscheidet, ist die Dampfturbine. Siemens setzt auf eine Industriedampfturbine mit Zwischenüberhitzung: die Hochdruck-Turbine ist über ein Getriebe mit dem Generator gekoppelt, während die Niederdruck-Turbine den Generator direkt antreibt. So können beide Turbinen mit eigener, optimaler Drehzahl arbeiten, was einen hohen Wirkungsgrad ermöglicht. Ein spezielles Gehäuse-Design schützt die Dampfturbine vor zu starkem Auskühlen bei Nacht und trägt ebenso wie das geringe Gewicht des Rotors entscheidend zu einer kurzen Anfahrtszeit bei.