Das Wien-Museum nennt 22.000 Kleidungsstücke aller Epochen sein Eigen und sieht sich somit als "größter Kleiderschrank der Stadt". Nun wurden 300 Exponate der Ringstraßenära in einer Sonderausstellung mit dem Titel "Großer Auftritt" zusammengetragen.

Foto: Christa Losta Copyright: Wien Museum

Es zeige sich dabei "eine Kultur der Maßlosigkeit und Übertreibung", sagt Direktor Wolfgang Kos. Dem Glanz und korsettbedingten Elend der Belle Epoque können Modefreunde noch bis Anfang November nachspüren.

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Das breite Spektrum der drapierten Damenroben reicht dabei vom morgendlichen Neglige über die zweiteilige Nachmittagstoilette für Einkaufstouren bis zum Tailleur für den Mittagskorso. Ein Fokus liegt somit auf der großen Variantenbreite der weiblichen Mode, welche den Trägerinnen detaillierte Vorgaben machte, was zu welchem Anlass und Zeitpunkt zu tragen war.

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Für manches der Rüschenkleider wurde siebenmal so viel Stoff benötigt wie für gewöhnliche Roben. Zugleich zeigt sich der modische Kampf zwischen der opulenten aus Paris stammenden Mode und den dezenteren Wiener Modellen, wie Michaela Lindinger, gemeinsam mit Regina Karner Kuratorin, sagt.

Foto: Wilhelm Gause Copyright: Wien Museum

Neben den Kleidern widmet sich die Ausstellung allerdings auch dem nicht minder gewichtigen Bereich unter den Roben: Zwei Kilogramm Unterwäsche trugen die Damen durchschnittlich am Leib, darunter die erstmals geschlossene Unterhose.

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Detailaufnahmen der einzelnen Modelle sind in einem 184-seitigen Katalog zu bewundern, der im Brandstätter-Verlag veröffentlicht wird.

"Großer Auftritt. Mode der Ringstraßenzeit"

vom 10. Juni bis 1. November im Wien-Museum

Karlsplatz, 1040 Wien

Wien Museum

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